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Bibliothekarische Stimmen. Independent, täglich.

Hab Geduld!

Ich bin’s mal wieder. Hab immer noch viel zu tun. Wir beide haben viel zu tun. Und wir müssen jetzt viele Sachen machen, die wir in der Ausbildung nur ein paar Stunden lang oder gar nicht behandelt haben, weil sie auch gar nicht zu unserem eigentlichen Berufsfeld gehören. Das ist nicht nur sehr ungewohnt, sondern auch extrem anstrengend. Ich spreche hier beispielsweise von Rechnungsablage und Zahlungsanweisungen. Wir haben uns damit noch nie beschäftigt und es sind auch nicht gerade Tätigkeiten, die wir lieben. Ich hab‘s ja generell eher mit Buchstaben als mit Zahlen. Fast jeden Tag erwartet uns eine neue Katastrophe, deren Grad von geringfügig und ignorierbar bis hin zu gravierend und alle Pläne über den Haufen werfend. Wie zum Beispiel die Erkenntnis, dass wir so gut wie kein Geld mehr auf dem Bibliothekskonto mehr haben. Ca. 550€ Haben standen mit einem Mal ca. 4000€ Soll entgegen, die noch in Form von offenen Rechnungen auf meinem Tisch lagen. Schöner Mist. Wir haben einen ganzen Tag lang Rechnungen geordnet und eine vorläufige Kostenübersicht erstellt. Zwei weitere verbrachte ich dann mit einer genauen Auflistung der bisherigen Rechnungen inklusive Rechnungsdatum und Kontenangabe. Wir haben echt Glück das unser Institutsprof bereit ist, von seinen Berufungsmitteln einiges an die Bibliothek abzutreten. Allerdings sollte dieses Geld eigentlich für seine eigene Forschungsliteratur draufgehen, nicht um unsere Schulden zu tilgen. Da wird es noch einiges an Gesprächsstoff zwischen ihm und uns geben.

Um mit diesen Schwierigkeiten klar zu kommen habe ich meine ganz eigene Technik entwickelt. Ich suche mir jeden Tag auf‘s neue eine Sache aus, über die ich mich richtig freuen kann, sei es das nach monatelang verschobenen Terminen endlich klappende Treffen mit einer Freundin oder die unglaublich schnell wachsende Kresse, die wir gemeinsam mit Rosmarin, Schnittlauch und Minze in unserem neu angeschafften Blumenkasten angepflanzt haben.

So überstehen wir einen Tag nach dem anderen und es geht langsam aber stetig voran. Lustigerweise ist genau das für mich aber auch schon wieder die nächste große Herausforderung. Ich mag es nicht, auf Erfolge und Ergebnisse warten zu müssen, ich will alles und das sofort. Meine Ungeduld macht sich nicht nur in der Arbeit, sondern auch im Sport bemerkbar. Oft muss ich mir in den Übungen sagen „Ganz ruhig, hab Geduld, das baut sich alles auf, die Falle wird zuschnappen, ist wie ein Krieg…“. Und die kleine Herausforderung nebenbei ist der Blumenkasten. Deswegen freue ich mich ja so über das schnelle Wachstum der Kresse.

Zum Abschluss möchte ich euch noch ein paar Eindrücke aus meinem Arbeitsalltag zeigen:

So mag ich mein Frühstück :)
statisch eher ungenügend
von der Botschaft
Super-Stuhl
Noch mehr Möbel :) Gäste müssen sich aber vorher anmelden!
Yam Yam
Frühstück
Da hört man einmal auf den Wetterbericht... Wo sind meine versprochenen 27 Grad???
unser Pflanzenbeet :)
wenns mal zu warm wird...
Pornoschnecke!!!!

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