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Bibliothekarische Stimmen. Independent, täglich.

Sanford Berman, "Radical Librarian"

Im Anschluss an den gestrigen „Stimmen“-Beitrag über die „Temporäre Autonome Bibliothek“ der „Occupy Boston“ von Peter Mayr passt der Hinweis von Monika Bargmanns auf die Master-Thesis von Rainer Steltzer über den US-Amerikaner Sanford Berman, einem Radikalen Bibliothekar der frühen 60er bis heute. Diese überaus flüssig zu lesende und mit spürbarer Anteilnahme des Autors verfasste Arbeit widmet sich in ihrem ersten Teil den vielfältigen Wirkungsbereichen von „Sandy“ Berman, die von seiner literarisch subversiven Tätigkeit in einer amerikanischen Militär-Bibliothek im Europa der Nachkriegszeit bis zu seinen scharfen und buy cialis online unermüdlichen Auseinandersetzungen mit diskriminierenden Schlagwörtern der Library of Congress reichen. Wobei dies nur einen Teil der Aktivitäten in diesem faszinierenden Leben voll Umtriebigkeit, voll scharfsinniger und lauthals vorgetragener Kritik an Missständen und Fehlentwicklungen (nicht nur) im Bibliotheksbereich umfasst. Sanford Berman mischt sich sozusagen in alles ein, von dem er zumeist zurecht annimmt, dass es den Interessen der Beteiligten und Betroffenen widerspricht. Und so scheint es bis heute geblieben zu sein. Darüber hinaus bieten diese Arbeit bzw. die von Berman im wahrsten Sinn des Wortes in Angriff genommenen Themen ein breites Spektrum an Problemstellungen an der Schnittstelle von Bibliotheken und gesellschaftlichen Brennpunkten. Vieles davon ist, trotz der völlig anderen Voraussetzungen des Bibliothekswesens in den USA und in Europa auch für BibliothekarInnen in deutschsprachigen Ländern von Interesse. Oder wünschenswert, dass dem so sei. Ich erspare mir eine Nacherzählung der Masterthesis – es wird sie jeder und jede mit Gewinn selber lesen können, sondern bringe nur einige Stellen, die mir besonderes Vergnügen bereitet haben, bzw. solche, welche auch hierzulande von erheblicher Aktualität sind:

Berufsbild und -ethos: … Notwendigkeit, angesichts von Veränderungen innerhalb, aber vor allem auch außerhalb cialis 5 mg daily side effects des Bibliothekswesens selbst, die Mittel stets von neuem dem Zweck, den Aufgaben der „public library“ anzupassen. Diese Aufgabe als „improving existence“ zu beschreiben, klingt zwar etwas pathetisch, ist aber angesichts des sozialen Engagements von Bibliothekarinnen gerade an den Rändern des Berufsbildes angemessen. Berufsethos des Bibliothekars als eines Dienstleisters und Dieners der Öffentlichkeit, der Bibliothek als einer wesentlich egalitären Einrichtung, die sowohl physisch, als öffentlicher Raum, als auch, was ihre Bestände und Services betrifft, allen Benutzerinnen, Leserinnen, Bürgerinnen in gleicher Weise offen once daily cialis reviews steht. Eine öffentliche Bibliothek, die als Einrichtung für die Angehörigen der Mittelschicht begriffen und geführt wird, schließt bestimmte Bevölkerungsgruppen von casino online vorneherein aus.

Indirekte Zensur: Zensur im bibliothekarischen Sinn bedeutet nicht nur das bekannte Unterdrücken unerwünschter Textstellen durch Ausschneiden oder Schwärzen, sondern auch die Aussonderung, Sekretierung und Vernichtung von Bibliotheksmaterial sowie jede Benutzungsbeschränkung oder der ”In case you missed it, check out justin-bieber-news.info !The song is feature on Trey‘s brand new album Trigga, which is available in stores everywhere right now. Verzicht auf die Erwerbung umstrittener Titel. (Rovelstad/Schweigler) Im Gegensatz zu den meisten wissenschaftlichen Bibliotheken scheiden öffentliche Bibliotheken regelmäßig Teile ihres Bestandes aus; ein wesentliches Kriterium dafür sind Entlehnzahlen: Was jahrelang nachweislich keine Leserin gefunden hat, wird für überflüssig befunden und ausgeschieden, „consigning sometimes valuable, classic, and unique works to the dumpster“. Bermans Hauptangriffspunkt sind aber die Informationsquellen für die Erwerbung von Büchern und anderen Medien. Ein Großteil der Bibliothekarinnen informiere sich über Neuerscheinungen in Quellen, die zwar den gesellschaftlichen und publizistischen Mainstream abdecken, deren Gesichtskreis aber die Ränder, die Autorinnen und Verlegerinnen „alternativer“ Publikationen aussparen.

Innere Demokratie im Bibliothekssystem: … dass die internen Strukturen vieler Bibliotheken dem Anspruch, Bollwerke von Demokratie

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und Meinungsfreiheit zu sein, ganz und gar nicht entsprechen. Viele Führungskräfte in Bibliotheken seien insofern natural viagra fehl am Platze, als sie – wir kommen vom Feudalsystem zum Kapitalismus – nach Management-Paradigmen handelten, die in profitorientierten Unternehmen üblich, für öffentliche Einrichtungen aber nicht geeignet seien. Dagegen fordert Berman deutlichere Mitspracherechte von Bibliothekarinnen bei inneren wie äußeren Entscheidungen, eine Auflockerung, wenn nicht Abschaffung betrieblicher Hierarchien, und das Recht von Mitarbeiterinnen, ihre Meinung zu bibliotheksrelevanten Themen auch nach außen hin zu vertreten, ohne Repressalien befürchten zu müssen.

Und ein schönes Schlusswort: Was diese Darstellung aber über die Vorstellung einer bemerkenswerten Persönlichkeit und deren Leistungen hinaus gezeigt haben sollte, ist, dass manches von dem, was wir Bibliothekarinnen in Ausübung unseres Berufes tun (oder auch unterlassen) enger mit der Welt und der Gesellschaft, „da draußen“ verflochten ist, als es den Anschein haben mag. Aber auch in bibliotheksinternen Angelegenheiten – Regeln, Abläufe, http://viagraonline-avoided.com/ Hierarchien etc. -, könnte Berman zuweilen als Vorbild dienen. Es wäre nicht verkehrt, würde an die Stelle von Kennzahlenvergleichen und „Kundenorientierung“ aus dem Marketing-Lehrbuch engagiertes librarianship, und an die Stelle von Bibliotheks-,, Managern“ der eine oder andere Sandynista treten.

Autor: Wolfgang Kauders

Bibliothekar in den Wiener Büchereien, Personal- und Gewerkschaftsvertreter ebenda und -- alles in Ruhe seit Herbst 2010