Pl4net.info

Bibliothekarische Stimmen. Independent, täglich.

Erster Eindruck von der Library 2.011 – Worldwide Virtual Conference

Zugegeben, dies ist meine erste virtuelle Konferenz und so musste ich zunächst einmal wie das berühmt-berüchtigte Schwein ins Uhrwerk schauen. Den ersten Abend dieser dreitägigen Konferenz – Start war heute – verbrachte ich also damit, mich mit den Formalien einer solchen Online-Konferenz vertraut zu machen. Sprich: Wie funktioniert das überhaupt?

Muss ich mich dafür registrieren? Kostet das was? Ich habe eine Kamera am Laptop – Werde ich jetzt daheim beim Biertrinken gesehen? Ja. Nein. Und vielleicht.

Die Registrierung für die einzelnen Sessions, hier im Überblick, ist schnell erledigt, hat man einmal das Konferenztool Blackboard Collaborate installiert. Die Teilnahme kostet nichts. Und beim Biertrinken werde ich nur erwischt, wenn ich mich als Teilnehmer mit meinem Feierabendgetränk aktiv zu Wort melde. Nur zuhören und schauen geht natürlich auch, ist aber nicht unbedingt Sinn der Sache…

Die Sessions dauern laut Plan etwa eine Stunde. Thema und Referent – einreichen konnte man seinen Beitrag bis zum 25. September – werden rechtzeitig bekanntgegeben. Wer es nicht pünktlich zum Übertragungstermin schafft, kann sich einige Stunden nach der Session das Ganze über Blackboard Collaborate im Nachgang ansehen. Schön wäre natürlich, man könnte als Interessent, ohne Teilnehmer an der Konferenz zu sein, einfach auf ein YouTube-Video zugreifen ohne sich die Software auf den Rechner laden zu müssen, doch auch für die Aufzeichnungen ist dieses Tool nötig… Ein schönes Beispiel wäre die Eröffnungsrede/-session von heute Nachmittag.

Ich genehmige mir heute Abend live die grandiose Jennifer Shafer – morgen Abend unbedingt an ihrer nächsten Session teilnehmen! – zum Thema „Who needs a computer? I have a QR Reader!“. Nun, ein Smartphone habe ich immer noch nicht, aber besser kann die erste Session gar nicht laufen, denn Interaktion ist hier das große Zauberwort…

Can you hear me, Major Tom. „Könnt ihr mich hören?“, fragt Jennifer und etliche der zu Beginn 50 Sessionteilnehmer, links in  der Teilnehmerliste zu sehen, setzen ein grünes Häkchen und signalisieren somit ihre Aufnahmebereitschaft. Es folgt eine Weltkarte auf dem Präsentationsbildschirm, die Teilnehmer erhalten kurze Zeit Schreibrechte für diese Karte und können sich als Punkt auf der Landkarte markieren… Mein Screenshot zeigt hier die Aufzeichnung der Begrüßungsveranstaltung, da zum Zeitpunkt dieses Beitrags noch keine Aufzeichnung des QR-Beitrags vorhanden war, doch auch bei Jennifer war das Bild eindeutig: 95% der Teilnehmer aus den USA, zwei Punkte in Europa…

Jennifer klärt per eingebetteten YouTube-Video für alle Unbedarften was QR-Codes sind, wirft für die Bedarften QR-Codes zu Leseproben in die Präsentation und gibt viele wundervolle Beispiele, wie QR-Codes auch in Bibliotheken sinnvoll eingesetzt werden können. Wer nun als Teilnehmer daheim mit seinem iPhone sitzt, richtet die Kamera auf die Bildschirmkonferenz und signalisiert den erfolgreichen Empfang dieses „Analog-digital-Links“ wiederum durch ein grünes Häkchen. Jennifer freut sich, dass  so viele Teilnehmer schön mitmachen und wirft als Belohnung dieses Video von einem gruselig-cleveren „QR-Kid“ in die Runde, welches ich auch hier nicht vorenthalten möchte: http://youtu.be/hSA3YsBy_pU

Stand up and shout. Damit es kein heilloses Schwatz-Durcheinander bei der virtuellen Session gibt weil jeder etwas sagen möchte, meldet man sich anständig mit dem Programmbefehl „Raise hand“ und wartet, bis der Moderator das Mikrofon weitergibt. Erst dann darf gesprochen werden. Das Programm merkt sich die Reihenfolge der gehobenen Hände. Man darf ausreden… oder wird dann irgendwann vom Moderator des Mikrofonrechts entledigt. Ich habe in meiner Testsession zwar keine Fragen der anderen Teilnehmer gehört, jedoch schien die Referentin etwas vernommen zu haben (vielleicht auch auf scheuen schriftlichen Zuruf hin), denn sie wiederholte die Fragestellungen noch einmal in ihrer Antwort.

We are volunteers of America. Die Konferenz hat im Vorfeld auch Freiwillige gesucht. Diese „Volunteers“ sind zugleich Sessionmoderatoren und Promoter der gesamten Konferenz in der Öffentlichkeit. Letzteren Job übernehme ich hiermit ganz einfach auch mal und verweise empfehlenst auf die

Website: http://www.Library2011.com.

Kommentare sind geschlossen.