ACTA. Anti-Counterfeit Trade Agreement. ACTA ist ein internationales Anti-Piraterie-Abkommen, das aktuell für großen Unmut sorgt. Die Digitale Gesellschaft hat zusammengefasst, worum es eigentlich geht: Warum ist ACTA so umstritten? Und warum sich Politiker und Bürger dafür interessieren sollten! Dort – und nicht nur dort – sieht man „Gefahren für die Meinungsfreiheit und den Zugang zu Kultur“:
- Die Interessen der Rechteinhaber werden Meinungsfreiheit, Datenschutz und anderen fundamentalen Rechten übergeordnet.
- ACTA legt die Regulierung der Meinungsfreiheit in die Hände privater Unternehmen, da das Abkommen Dritte, wie zum Beispiel Internet-Provider, dazu verpflichtet Online-Inhalte zu überwachen, deren Rolle es nicht ist, über Meinungsfeiheit zu bestimmen.
- ACTA könnte den Nutzen des kulturellen Erbes unserer Gesellschaft behindern, da es Strafen und kriminelle Risiken erhöht, sobald man Werke nutzen möchte, deren Eigentümer oder Rechteinhaber schwierig zu identifizieren oder zu lokalisieren sind (sogenannte “verwaiste Werke”).
- Die endgültige Fassung des Abkommens, dessen Bedeutung nicht vor der Ratifizierung klargestellt wurde, ist vage und könnte so ausgelegt werden, dass zahlreiche Bürger für geringfügige Vergehen kriminalisiert werden.
Über Acta wurde in den vergangenen Jahren viel geschrieben und gesprochen. Die IFLA hat sich 2010 dazu geäußert. Die American Library Association (zusammen mit der Electronic Frontier Foundation) schon 2009. Sogar im Newsletter des DBV wurde 2010, wenn auch nur durch Erwähnung der IFLA-Position, auf ACTA aufmerksam gemacht.
Dass ACTA auch etwas mit Bibliotheken zu tun hat, ist in den Biblioblogs längst angekommen:
- Melanie Kloes: SOPA und sonst so?
- Wolfgang Kaiser: Eine Infografik und ein Video gegen ACTA
- Dörte Böhner: Sag “Nein” zu ACTA
- Josef Pauser: Online-Petition gegen ACTA
- Markus Trapp: ACTA ad acta legen, wichtiger denn je!
Informiert Euch, informieren Sie sich. Und falls Sie auch der Meinung sind, dass Meinungsfreiheit und Zugang zu Kultur erstrebenswerte Güter sind, habe ich an dieser Stelle drei Vorschläge. Sie könnten…
- … die von Josef Pauser verlinkte Petition bei Avaaz.org mitzeichen. Das geht wirklich schnell!
- … schauen, ob es am nächsten Sonnabend eine Demonstration in Ihrer Nähe gibt. Auf diversen Social Networks haben sich schon sehr viele Teilnehmer angekündigt. Bei den zur Zeit herrschenden Temperaturen wird die reale Teilnehmerzahl vermutlich deutlich geringer ausfallen. Und in Polen waren die Anti-ACTA-Proteste durchaus wirkungsvoll!
- … Ihrem EU-Abgeordneten eine Mail senden.
Bild: Internet o ACTARnet, tú decides von Oneras, CC: BY-SA
6 Kommentare
Schreibe einen Kommentar →