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FAMI-Convention in Mainz

Hallo zusammen,

manchmal habe ich immer noch das Gefühl, ich müsste mich mal kneifen. Seit etwas über 3 Jahren kümmere ich mich jetzt in der Mediothek Krefeld um die Auftritte in den sozialen Medien. Für mich ein absoluter Jackpot. Im Job etwas tun zu dürfen, an dem man richtig Spaß hat ist wohl sowas wie ein Lottogewinn. Dazu noch tolle Kollegen und schon ist der Traumberuf komplett. Aber, man kann das noch toppen…fast seit Beginn der Social Media Tätigkeiten der Mediothek kriege ich immer wieder Anfragen, etwas zum Thema zu schreiben oder zu erzählen. Als ich in Krefeld angefangen habe, hätte ich mir nicht träumen lassen, dass ich mal Fachartikel schreibe oder auf internationalen Bibliothekskongressen Vorträge halte….oder gar, wie neulich in Hilden, auf einem Festakt was zum Thema “Zukunft in Bibliotheken” erzählen darf. Dafür bin ich allen, die das möglich gemacht haben unendlich dankbar. Solche Events sind das i-Tüpfelchen auf meinem Beruf.

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So hat es mich dann auch sehr gefreut, als ich vom BIB die Anfrage bekam, die FAMI-Convention an der Universitätsbibliothek in Mainz zu gestalten. Unterteilt in einen praktischen Teil, wir haben einfach mal eine Facebook-Fanseite gebastelt, und einen “Wir quatschen mal darüber, was wir in der Mediothek so machen und diskutieren über die Zukunft von Bibliotheken”-Teil war das, zumindest für mich, ein spannender Tag. Ich hoffe, es ging den Teilnehmern auch so ;)

Ich freue mich bei solchen Terminen immer, wenn ich mit Fachangestellten für Medien – und Informationsdienste zusammenkomme, die voller genialer Ideen für die Zukunft sind. Auf der anderen Seite bin ich dann auch imer wieder geschockt, unter welchen Bedingungen der ein oder andere Kollege arbeiten muss. Da gibt es Rückkanalverbote, es wid sich gestritten ob man auf Facebook jetzt “Sie” sagen muss oder “Du” sagen darf. Da müssen Postings vom Chef abgesegnet werden und kreativ oder gar lustig werden geht schon mal gar nicht. Was zeigt das? Das zeigt zum einen, was ich für ein riesen Glück habe in Krefeld zu arbeiten, wo es genau so etwas nicht gibt…und es zeigt zum anderen, das es im Land noch viele Bibliotheksleitungen oder deren Vorgesetzte gibt, die eben nicht begriffen haben, dass sich Bibliotheken wandeln müssen. Wenn wir jetzt alles richtig machen, und “Communties” um uns herum aufbauen und mal kreative Wege gehen, steht uns eine glorreiche Zukunft bevor…wenn nicht, sind wir in 5 Jahren obsolet. Und das fände ich dann doch sehr schade.

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Und deshalb sind solche Dinge wie das BibCamp, FAMI-Tage oder eben die FAMI-Convention unglaublich wichtig. Dort findet Austausch auf dem kurzen Dienstweg statt. Wenn man sich mal anschaut, wie sich Bibliotheken, zumindest die, die es dürfen, mittlerweile vernetzt haben, erkennt man, dass die Mitarbeiter da oftmals weiter sind als so manch “Verantwortlicher”. Waren Mailinglisten, wie etwa Rabe, einst revolutionär, gibt es jetzt Facebook-Gruppen mit hunderten bibliothekarischen Mitgliedern, die innerhalb von Minuten Wissen austauschen, sich gegenseitig helfen und so, letztlich, einen für den Nutzer relevanten Informationsgewinn erlangen.

Also liebe Bibliotheksverantworlichen…hört Euch die Vorschläge Eurer Mitarbeiter an…egal ob sie nun Assistent, FAMI oder Bibliothekar sind. Gerade in ÖBs sollte man seine Mitarbeiter nach Fähigkeiten und Interessen einsetzen…das bringt nicht nur eine hohe Motivation mit sich, es führt auch zu besseren Ergebnissen…ehrlich! Probierts aus….ach ja, eines noch. Ich würde mich freuen, mehr von Euch bei BibTagen, BibCamps, Twittwochs, Geeks-Veranstaltungen und ähnlichem zu sehen… ;)

Gruß
Martin

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