Ab sofort bietet der KUG passend zu den eingegebenen Suchbegriffen die relevantesten Fachdatenbanken thematisch gruppiert rechts in den Trefferlisten unterhalb der Facetten an. So helfen wir unseren Nutzern im KUG aktiv beim Auffinden sonstiger thematisch relevanter Aufsätze und Materialien, in den von uns recht teuer lizensierten Fachdatenbanken und hoffen auf diesem Weg deren Nutzung zu steigern.
Wie bereits bei den anderen Universitätskatalogen HEIDI in Heidelberg, beluga in Hamburg und zuletzt TUBfind in Hamburg-Harburg werden Empfehlungen von Fachdatenbanken auf Grundlage eines Dienstes des E-LIB-Portals der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen erzeugt.
Für den KUG war so eine Integration schon seit einiger Zeit angedacht, lediglich der Aufwand alle für eine Umsetzung benötigten Informationen zusammenzutragen war uns in der Vergangenheit etwas zu hoch. Dass die Datenbankempfehlungen nun doch relativ zügig in den KUG Einzug halten konnten war einem Artikel im TUBfind Blog zu verdanken, in dem insbesondere auch die notwendigen Anpassungen für die Discovery-Lösung vuFind unter der GPL-Lizenz als Datei bereit gestellt wurden. Nach der Durchsicht des veröffentlichten Codes zeigte sich, dass eine Integration einer solchen Empfehlungsfunktion in den KUG mit relativ überschaubarem Aufwand vollzogen werden konnte. Gerade dieses Beispiel verdeutlicht wieder, wie gut die Fachkommunikation über Blogs im Bibliothekswesen funktionieren kann.
Das grundlegende Prinzip der Fachdatenbank-Empfehlungen von der Suchanfrage hin zu den konkreten Fachdatenbanken ist relativ einfach:
- Anhand der vom Nutzer eingegebenen Suchbegriffe liefert der Bremer E-LIB-Dienst die relevanten Wissenschaftsfächer mit jeweiliger Relevanz zurück, wie sie in Bremen verwendet werden. Grundlage ist eine Wissensbasis in E-LIB, in die auch computerlinguistische Methoden Einzug halten.
- Diese Bremer Wissenschaftsfächer müssen nun den entsprechenden Themengebieten des Regensburger Datenbank-Informationssystems DBIS zugeordnet werden. In diesem Informationssystem verwalten alle Bibliotheken die von ihnen lizensierten Datenbanken.
- Für die DBIS-Themengebiete müssen nun nur noch die relevantesten Fachdatenbanken bestimmt werden, die von der jeweiligen Einrichtung lizensiert wurden. Dies kann intellektuell erfolgen oder noch einfacher anhand der von DBIS selbst ausgegebenen TOP-Fachdatenbanken zu jedem Themengebiet.
Dementsprechend wurden in der KUG-Systemdatenbank die Bremer Wissenschaftsfächer, die DBIS-Themengebiete und die relevanten Fachdatenbanken in neuen Tabellen abgelegt und miteinander verknuepft. Zusätzlich sorgt ein Programm dafür, dass die relevanten Fachdatenbanken automatisch aus dem DBIS-System übernommen und aktualisiert werden können. Zukünftige Verbesserungen können darin bestehen, dass die relevanten Datenbanken manuell von den jeweiligen Fachreferenten gepflegt und sie mit zusätzlichen Relevanzinformationen belegt werden.
Besonderes Augenmerk haben wir in die strukturelle Integration des Dienstes in den KUG gelegt. Dieser verfügt seit der neuen OpenBib-Version 3 über eine ausgefeilte REST-artige Resourcen-Struktur mit Content- und Language-Negotiation sowie verschiedenen Datenrepräsentationen. Wichtig war uns einerseits eine asynchrone Integration über die Include-Repräsentation in die Trefferlisten mit AJAX, so dass deren Anzeige nicht zusätzlich verlangsamt wird – in Tests hatten wir für die Datenbankempfehlungen Verarbeitungsszeiten zwischen 0.2 und 1.2 Sekunden gemessen. Darüber hinaus sollen die Empfehlungen auch in externe Anwendungen, wie z.B. in unser USB-Portal, zukünftig grundsätzlich integrierbar sein. In OpenBib geschieht dies einheitlich über eine JSON-Repräsentation. Verankert wurde der Empfehlungsdienst im SearchQuery-Objekt in einer neuen Methode get_dbis_recommendations.
Die neue DBIS-Recommender-Resource hat im KUG den URI
http://kug.ub.uni-koeln.de/portal/kug/databases/id/dbis/titles/recommendations
und nimmt über den fs CGI-Parameter die Suchbegriffe an.
Beispiele für die jeweiligen Repräsentationen anhand der Suchbegriffe ‘graph theory’ sind
- HTML-Repräsentation für eine einfach Verlinkung ohne aktiviertes JavaScript
- Include-Repräsentation für die Integration mit AJAX
- JSON-Repräsentation für die Integration in andere Dienste (für Firefox empfiehlt sich als Add-on JSONview)
Anders als in TUBfind verlinken wir nicht direkt zu den Fachdatenbanken, sondern gehen erst zur entsprechenden Titelaufnahme des in den KUG über APIs integrierten DBIS-Katalogs, in dem für den Nutzer viele relevante (Zugriffs-)Informationen vorgehalten werden.
Abschließend möchte ich mich noch ganz herzlich bei meinem Ansprechpartner von E-LIB, Herrn Dr. Blenkle, sowie den Kollegen von TUBfind bedanken, ohne die eine so schnelle Integration in den KUG sicherlich nicht möglich gewesen wäre.