Seit dem Start des USB-Portals als in die USB-Homepage integriertes Recherche-Portal im Herbst 2009 gab es – nicht nur unter unseren Anwendern – immer wieder Verwirrung darüber, welches Recherche-Portal sie denn sinnvollerweise nutzen sollen:
- Das USB-Portal der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln mit seiner Möglichkeit auch entfernte Kataloge und Datenbanken, speziell den EBSCO Discovery Service zu nutzen (Recherche “in die Breite”) und der Integration der Fernleihe
- oder den Kölner UniversitätsGesamtkatalog KUG aus gleichem Hause mit seinen erweiterten Möglichkeiten eines Katalogs 2.0, Recherche-Anreicherungen und der Spezialisierung auf Suchmaschinen-Technologie auf Basis lokal vorhandener Daten, wie der Kataloge der Universität zu Köln (Recherche “in die Tiefe”).
Die Vermittlung der Vorzüge eines jeden Portals für die jeweilige Recherche-Situation war dementsprechend mühsam.
Es war klar, dass solch ein Nebeneinander von zwei Systemen immer wieder berechtigtes Unverständnis der Nutzer auf sich ziehen würde.
Aus diesem Grund wurde bereits Ende des Jahres 2010 entschieden, künftig nur noch einen zentralen Sucheinstieg anzubieten. Hierzu sollten die beiden bisher separaten Systeme gekoppelt werden, wobei das USB-Portal fortan als Rechercheoberfläche fungiert und der KUG die darunter liegende Infrastruktur mit den zu recherchierenden Daten bereit stellt. Die zentrale Voraussetzung für die Verschmelzung des USB-Portals mit dem KUG ist die Bereitstellung entsprechender Schnittstellen in der OpenBib-Software. Durch die bereits Ende 2009 begonnene Neuausrichtung und Überarbeitung der OpenBib-Software waren die dazu notwenigen Vorausetzungen bereits in der Entwicklung.
Meilenstein 1
Ein erster Meilenstein war im Februar 2013 mit der Einführung von OpenBib 3 für die KUG Recherche-Infrastruktur erreicht. Durch das von dieser Version umgesetzte Paradigma “Das Recherche-Portal ist der WebService” mit der Bereitstellung eines REST-Interfaces auf JSON-Basis konnten weite Teile der Recherche in das USB-Portal mit der dort verwendeten IPS-Software integriert werden. Zusätzlich kann die KUG Infrastruktur seine Inhalte auch direkt als HTML-Schnipsel über die Include-Repräsentation bereitstellen. So können z.B. Wortwolken, Literaturlisten usw. direkt in das Content-Management-System ZMS eingebunden werden, das ebenfalls im USB-Portal Verwendung findet.
Unmittelbar nach der Einführung der neuen KUG Infrastruktur wurde das USB-Portals darauf umgestellt, so dass ab Februar 2013 dieses nun auch eine facettierte Suche für die Profile “USB” und “Uni” anbieten konnte.
Meilenstein 2
Neben dem primären Sucheinstieg kug.ub.uni-koeln.de bietet die KUG Infrastruktur knapp 120 individuelle Sucheinstiege für die Institute und Seminare der Universität zu Köln an. Dort kann gezielt im jeweiligen Bibliothekskatalog recherchiert werden, zusätzlich der Suchradius aber auch auf den Bestand der zugehörigen Fakultät bzw. den Gesamtbestand erweitert werden.
Für all jene Sucheinstiege musste ein Äquivalent auf Seiten des USB-Portals gefunden werden. Daher haben wir den bereits in das USB-Portal integrierten Bibliotheksführer, in dem jede Institutsbibliothek eine eigene Informationsseite besitzt, als Grundlage genommen und diese Informationsseite zu einer Einstiegsseite für die Recherche im lokalen Institutsbestand umgearbeitet. Dabei waren eine Unmenge an Detailfragen zu klären, was alles in diese Seite reingepackt werden sollte, wie Ausleihfunktionen integriert werden können oder wie der Zugriff auf alle separaten Instituts-Benutzerkonten sinnvoll vereinheitlicht werden konnte.
Lösungen zu diesen und anderen Fragen mussten von unserer Portal-AG beratschlagt und beschlossen werden. In der AG sind fast alle Dezernate der USB und auch die dezentralen Bibliotheken vertreten. Sie gibt die Richtung vor bei der Weiterentwicklung des USB-Portals. Und dann mussten die dort gefundenen Ergebnisse noch 120 Mal – für jede Institutsbibliothek einzeln – umgesetzt werden. Dadurch hat die Umstellung dann doch etwas länger gedauert, als ursprünglich gedacht…
Mit der Freischaltung dieser Recherche-Einstiegsseiten für Institute und Seminare wurde am 3.2.2014 der zweite Meilenstein geschafft. Um eine möglichst “sanfte” Migration hin zu den neuen Recherche-Seiten zu gewährleisten, sollen die zugehörigen “alten” KUG-Portale noch bis Ende Februar parallel bereitgestellt und danach deaktiviert werden.
Meilenstein 3
Jetzt steht nur noch der dritte und letzte Meilenstein aus. In diesem muss die Nutzerdatenbank der KUG Infrastruktur in das USB-Portal integriert werden, so dass
- auch im USB-Portal Literaturlisten und Tags Einzug halten und bearbeitet werde können sowie
- alle bestehenden Merklisten, Literaturlisten und Tags aus der KUG-Infrastruktur auch ins USB-Portal übernommen und bearbeitet werden können.
Ebenso müssen Überlegungen angestellt werden, ob und wie sich andere Funktionen des KUG in das USB-Portal integrieren lassen. Dazu gehören z.B. die Informationen über gleiche Titel in anderen Katalogen, andere Ausgaben eines Titels usw.
Bis dahin muss das zentrale KUG-Portal weiterhin angeboten werden, so dass die Nutzer ihre eigenen Inhalte dort weiterhin bearbeiten können. Ist der Meilenstein erreicht, kann der KUG als Präsentations-Schicht für die Recherche im Gesamtbestand unter kug.ub.uni-koeln.de ebenfalls deaktiviert werden. Dieser finale Schritt hin zu einem einheitlichen Recherche-Portal für die Universität ist von uns für Mitte 2014 geplant.
Dennoch wird die KUG Infrastruktur auch weiterhin mit der von ihr bereitgestellten Präsentations-Schicht die Basis für verschiene Spezial-Portale bilden. Dazu gehören u.a. Portale mit Sammlungen und Forschungsdaten der Universität (z.B. die Abklatsch-Sammlung des Instituts für Altertumskunde) oder die Portale der Arbeitsstelle Historische Bestände im Rheinland.
Mit der Vereinigung von KUG und USB-Portal hin zu einem einheitlichen Recherche-Portal für die Nutzer der Universität konnten wir die Meriten beider Systeme optimal bündeln und sind für zukünftige Anforderungen bestens gerüstet.