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Nachweise von E-Books dank Open Data

Nichts ist ärgerlicher als teuer lizensierte E-Book-Pakete, die für den Nutzer mehr oder weniger unsichtbar sind. Ein Beispiel hierfür sind die E-Books des Pakets Nomos online Premium von der Beck-Online-Plattform. Anders als z.B. das Beck-Online Hochschulmodul wird dieses nicht im hbz erfasst und ist damit nicht automatisch in unserer lokalen Recherche-Infrastruktur für USB-Portal und KUG auffindbar. Ebenso ist das Paket nicht in dem von uns lizensierten Dienst EBSCO Discovery Search enthalten. Lediglich in Beck-Online.beck.de selbst können die E-Books recherchiert werden. Das ist alles andere als optimal.

Aus diesem Grund sind wir an Beck herangetreten, um von dort idealerweise die Metadaten der von uns lizensierten E-Books des Pakets zu erhalten, aber leider kann uns Beck diese Daten für den Nachweis nicht liefern. Normalerweise wäre hier jetzt – bis auf Selbstkatalogisieren – Schluss und wir müssten uns in unser Schicksal fügen.

Eine kurze Google-Recherche lieferte jedoch eine sehr informative Webseite des SWB, in der weitergehende Informationen über die Beck’schen Pakete zu finden sind. Demnach hat der SWB bereits damit begonnen, die Nomos-Titel unter dem Kennzeichen ZDB-18-NOI in seinem Verbundkatalog zu erfassen.

Da der SWB wie auch das hbz, heBIS und BVB/KOBV bereits seinen Verbundkatalog als Open Data freigegeben hat, waren diese Katalog-Dumps unser neuer Ansatzpunkt. Sind die Linked Open Data-Dumps für die Erstellung eines eigenen Recherchekatalogs wegen der z.T. verschiedenen verwendeten Ontologien weniger geeignet, bietet der SWB die Daten auch in MARC-XML an.

Nach der Selektion der betreffenden Records mit einem kleinen Program, war es danach sehr einfach möglich, daraus einen eigenen Katalog nomos zu erstellen und in unsere Recherche-Infrastruktur einzubringen. Die ersten Nomos-Titel waren in der SWB-Update-Lieferung von Juli 2014 zu finden, so dass erst ab diesem Zeitpunkt die SWB-Daten sukzessive extrahiert werden müssen.

Der neue Katalog nomos ist seit gestern im USB-Portal und dem KUG freigeschaltet und kann nun – wie alle anderen Nachweise auch – recherchiert werden.

Beispiel:

http://www.ub.uni-koeln.de/usbportal?query=nomos:282602623

Diese schnelle Integration relevanter Bestände wäre ohne die Öffnung der Daten von Verbund-  sowie einzelner Bibliothekskataloge so nicht möglich gewesen und demonstriert sehr eindrucksvoll welchen praktischen Mehrwert sich aus der Open Data-Bewegung ziehen lässt.

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