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Mit 27 Brustkrebs

Krebs muss nicht immer das große, böse Monster sein. Gerade für Brustkrebs gibt es, früh entdeckt, gute Behandlungsmethoden. Auch ohne Chemo. Man wird sich bei diesem Krebs aber auch schnell darüber klar, dass der betroffene Teil eher extern angegliedert ist. Wenn Organe betroffen sind, ist das alles etwas anders. Hat man aber Brustkrebs, ist das so „Notfalls ab und weg“. Ich hab mit einigen anderen Betroffenen gesprochen, die sehen das genauso. Dennoch muss man sich mit der Tatsache auseinandersetzen, dass ein Teil des Körpers fehlen/sich verändern wird. Sebst bei einer Teilresektion, die als brusterhaltende Operationsmethode gilt. Eine Narbe bleibt immer. Auch auf der Seele. Genauso wie ein Restrisiko. Ich habe von einer Patientin gehört, bei der nahe der vorherigen Tumorstelle nach 14 Jahren wieder ein Mammakarzinom aufgetaucht ist. Das bringt mich natürlich zum Nachdenken. Hab ich mich mit der Teilresektion richtig entschieden? Wäre eine komplette Abnahme der Brust und spätere Rekonstruktion nicht besser gewesen? Sicherer auf jeden Fall. Und genügend Fett zum auffüllen hab ich ja auch ^^. Aber ich bin jetzt 27. In der Pubertät hab ich lange mit mir gekämpft, die zwei abstehenden Dinger da an mit zu akzeptieren. Diesen Sieg will ich noch eine Weile genießen. Und wenn in ein paar Jahren der Krebs wieder in der Brust auftaucht, dann werde ich mir sagen „War ne schöne Zeit, aber jetzt müssen wir getrennte Wege gehen.“. 

Ich habe nicht 24 Stunden am Tag einen Katastrophenzustand, nur ab und zu steht oder sitzt man einfach da und die Tränen fließen. Aber ich bin ja nicht allein. Ich habe viele tolle Menschen um mich rum. Die sind für mich da, wenn ich sie brauche und lassen mich auch in Ruhe, wenn ich niemanden sehen will. 

An dieser Stelle auch mal einen Verweis an Station 63 der Klinik am Urban aka das Vivantes Brustzentrum. Die Menschen  sowie die Versorgung dort sind großartig. Und der Ausblick erst ?

Ich hab meine (hoffentlich erste und letzte) OP am Freitag hinter mich gebracht und bin inzwischen wieder bei meinen liebsten Menschen und Tieren daheim. Wie es jetzt genau weitergeht, wird sich diese Woche entscheiden. Es stehen wieder diverse Arztbesuche an und die Tumorkonferenz ist erst am Mittwoch. Dann werden wohl auch erst die Ergebnisse der Pathologie vorliegen. Also werde ich versuchen mich dazwischen so gut es geht zu erholen, Weihnachten und Silvester ruhig anzugehen. Im Neuen Jahr kann ich hoffentlich mit neuer Kraft in die weitere Therapie einsteigen. 

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