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Handschriftencensus nicht ganz auf dem neuesten Stand

https://www.handschriftencensus.de/18238

Das niederländische Gebetbuch liegt schon längst nicht mehr in der Bibliothek des Ignatius-College, und auch die Datierung in das 14. Jahrhundert ist falsch. 2023 erschien eine Übersicht (mit Abbildungen) über den kleinen Handschriftenbestand der Loyola University in Chicago:

https://muse.jhu.edu/article/916138

Das mit der Handschrift Amsterdam, UB, MS I G 17 eng verwandte Manuskript aus dem 15. Jahrhundert trägt dort heute die Signatur 09M.H733. Zu berücksichtigen wäre im Handschriftencensus auch – aufgrund der mittelhochdeutschen Rubriken – die dem 13. Jahrhundert angehörige Stundenbuch-Handschrift BX2000.A2 1200z.

Ein Gmünd darf hier natürlich nicht fehlen: “We turn next to a large book (310 paper leaves, measuring 300 × 205 mm) in a nineteenth-century pasteboard binding, assigned the call number BS69 .A53 1499. The page format and quiring (in twelves) is uniform throughout, and the main texts are written in a single fifteenth-century German hand, datable more narrowly to the 1440s on the basis of watermarks. In a colophon (fol. 306v; see fig. 3) the scribe identifies himself as Heinrich Lang and locates his writing in Gmund, presumably one of the several south German or Austrian towns so named.” Es ist Gmünd zu lesen, die “tunc temporis”-Formel lässt zunächst an einen Schüler der Schwäbisch Gmünder Stadtschule denken. Wahrscheinlicher aber scheint mir der 1406 bezeugte Schwäbisch Gmünder Dominikanerbruder Heinrich Lang, der wohl der verschiedentlich im 15. Jahrhundert belegten Gmünder Familie Lang angehörte (Nitsch Nr. 690, UB Heidelberg; Digitalisat).

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