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18. August 2014
von Esther-Julia Howell
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Das IfZ sucht private Dokumente aus dem Alltag im NS-Regime

Das Institut für Zeitgeschichte in München untersucht in
einem neuen Projekt, wie viel Privatsphäre das NS-Regime
seinen „Volksgenossen“ ließ. Dabei analysieren die Wissenschaftler
verschiedene Aspekte von privatem Leben und fragen danach, wie weit der Eingriff der Diktatur in das Leben des Einzelnen tatsächlich reichte. Um einen aussagekräftigen Einblick in den Alltag der Menschen im NS-Staat zu gewinnen, ist es unbedingt notwendig auch private Unterlagen wie beispielsweise Briefe, Tagebücher und Fotoalben in die Untersuchung einzubeziehen.

Da solche Dokumente jedoch häufig noch nicht den Weg in öffentlich zugängliche Archive gefunden haben, rufen Forschungsabteilung und Archiv des IfZ nun Bürgerinnen und Bürger auf, ihre in Familienbesitz befindlichen Unterlagen aus den Jahren 1933 bis 1945 für die wissenschaftliche Auswertung zur Verfügung zu stellen.

Gesucht werden insbesondere Tagebücher, Erinnerungen, Familienchroniken, Briefe sowie Fotografien und Fotoalben zu folegnden Themen:

Fronturlaub: Erfahrungen des Wehrmachtsoldaten und seiner Angehörigen vor, im und mit dem Aufenthalt in der Heimat
Schwangerschaft und Mutterschaft in den ersten beiden Lebensjahren des Kindes sowie verwandte Themen wie Sexualität, Verhütung und Abtreibung
Gerichtsverfahren: juristische Auseinandersetzungen aus dem privaten Bereich, vor allem Ehescheidungen, aber auch Pfändung und Zwangsvollstreckung

Nähere Informationen auf der Projekt-Homepage: http://www.ifz-muenchen.de/aktuelles/themen/das-private-im-nationalsozialismus/historische-spurensuche/