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Bibliothekarische Stimmen. Independent, täglich.

2. Januar 2014
von Jiri7256
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Gedichte von Eduard Brauer

Neujahrsgruß von Sagenballaden.de: Als der junge Jurist Eduard Brauer (* 2. November 1811 in Karlsruhe, + 8. Januar 1871 in Mannheim) im Jahr 1835 seine erste Gedichtsammlung herausgab, fand ein Kritiker der Leipziger Blätter für literarische Unterhaltung darin lediglich „viel geistlose Reimerei“. Dennoch bahnte sich eine Ballade aus dem Bändchen, Die vierhundert Pforzheimer, bald ihren Weg in zahlreiche Sagensammlungen wie Karl Simrocks Rheinsagen oder August Schnezlers Badisches Sagen-Buch.

Brauer war später am badischen Oberhofgericht in Mannheim tätig und hat in seiner Freizeit zahlreiche weitere Sagenballaden verfasst, die er in seinen Badischen Sagenbildern in Lied und Reim gesammelt herausgab. Deren erste Auflage von 1858 ist bei Google Books erhältlich. Ignaz Hub attestierte ihm „eine große Gewandtheit in der Versification“, er wisse „die heimatliche Sage der Volksanschauung angemessen zu behandeln“, ansonsten vermisste er jedoch „häufig den vollen frischen Lebenston und die mit innerer Freiheit, ohne Hinblick auf ein Vorbild, strebende Kraft“, wie er in Deutschland’s Balladen- und Romanzen-Dichter urteilte.

Brauers Erstlingswerk steht ab sofort bei Wikimedia Commons und in der Bibliothek von Sagenballaden.de zur Wiederentdeckung (und zu abermaligem Verriss?) bereit.

Mehr über den Autor findet sich bei Wikipedia und Wikisource sowie in einem gesonderten Beitrag bei Sagenballaden.de, hier mit Fokus auf seine 1855 erstmals gedruckte Ballade Die Spieleiche im Hagenschießwald bei Pforzheim.



Mit besten Wünschen für 2014
J. Hönes

27. Februar 2013
von Jiri7256
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Sagenballaden von Emilie Scotzniovsky

Von der weitgehend unbekannten Dichterin Emilie Scotzniovsky (*22. Januar 1815 in Glatt, +17. Januar 1856 in Baden-Baden) sind im Badischen Sagen-Buch von August Schnezler 1846 vier Sagenballaden erschienen. Ihre übrigen Werke, ein Gedichtband und ein Drama, wurden im Selbstverlag herausgegeben und sind nur in wenigen Bibliotheken vorhanden (z.B. UB Heidelberg, UB Freiburg). Auch in den Gedichten sind einige Sagenballaden enthalten. Postum erschien 1857 der Band Die vierzehn Wandgemälde der neuen Trinkhalle zu Baden, der die Sagenmotive auf den Fresken von Jakob Götzenberger an der Trinkhalle in Baden-Baden in Balladenform aufgreift. Dieses bislang nirgends gelistete Buch konnte ich kürzlich antiquarisch erwerben und habe es bei Commons eingestellt.

Emilie Scotzniovsky ist eine der wenigen Frauen, die in größerer Anzahl Sagenballaden verfasst haben, und kam im Alter von 30 Jahren in den Besitz einer Buchdruckerei. Mehr über die Autorin bei Wikipedia, Wikisource und Sagenballaden.de.
Scotzniovsky