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Bibliothekarische Stimmen. Independent, täglich.

22. Mai 2012
von Patrick Lürwer
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[Gelesen] #4

Tay, Aaron: How is Google different from traditional Library OPACs & databases?
Aaron Tay stellt in seinem Blogpost einige Punkte heraus, in denen sich eine Google-Suche von der in traditionellen OPACs/Datenbanken unterscheidet. Zumeist ergeben sich diese Unterschiede daraus, dass mit ihnen ein Verlust der Nachvollziehbarkeit der angezeigten Treffer einhergeht. Allerdings hat das veränderte Suchverhalten der Nutzer dazu geführt, dass diese Suchtechniken in neueren OPACs/Datenbanken angewendet werden -- und Bibliothekare mit ihnen leben können.

Seine herausgearbeiteten Unterschiede sind die Folgenden, wobei er auch kurz darauf eingeht, inwieweit sie von Bibliothekaren angenommen wurden:
  1. Traditional Library catalogues and databases do not rank by relevance even for keyword searching
    In general though I think the idea of ranking results by relevancy has met with very little resistance by librarians (if they even knew of a time before relevancy rankings), most of whom are happy with somewhat unpredictable rankings as long as they can explain why a result is found.
  2. Traditional Library catalogues and databases do not do implied AND
    Again similar to relevant ranking, my impression is that this change has being accepted & absorbed by library community without much resistance. Sometimes you do need exact search, but phrase search using quotes is generally sufficient and a worthwhile price to pay for the gain. Thanks to relevant rankings that prioritize phrase matches, so you seldom need that anyway.
  3. Traditional Library catalogues and databases generally do not do stemming by default
    From what I observe auto-stemming by default is currently still in the minority but the tide is turning.
  4. Traditional Library catalogues and databases generally do exact searches ("hard implied AND) and will not drop search terms (except stopwords)
    If relevancy ranking and implied AND were accepted without much dispute and auto-stemming caused some grumbling, unpredictable searches similar to doing "Soft AND" would be the end of the world.
  5. Traditional Library catalogues & databases which used to be Indexing & Abstract do not have full-text


Diesen stellt er einige Funktionen von OPACs/Datenbanken gegenüber, die sich nicht in Google finden lassen:
  1. Boolean operators, proximity operators, truncation/wildcards
  2. Plenty of search modes and field searches
  3. Subject/Author etc browsing & Thearusi 
  4. Combination of search history or sets  

22. Mai 2012
von Patrick Lürwer
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Lieferung von Verbunddaten an Google Books

In einem Schreiben vom 08.05.2012 weist der BSZ die SWB-Teilnehmerbibliothekn darauf hin, dass die Arbeitsgemeinschaft der Verbundsysteme sich "nach längerer Diskussion entschlossen hat, Verbunddaten an Google books zu liefern, damit die deutschen Bestände der allgemeinen Öffentlichkeit sichtbar gemacht werden".
Als ein Praxisbeisspiel verweist das Schreiben auf den Österreichischen Bibliotheksverbund, der dies seit Jahren betreibe.

Weiter heißt es:
"Im ersten Schritt sollen nur die Titeldaten von gedruckten Monografien (keine Zeitschriften, keine AV-Medien, keine E-Books) geliefert werden. Zusätzlich wird jeweils zum Titel die Anzahl der besitzenden Bibliotheken im SWB-Verbund hinzugefügt. Damit steht in Google books nicht der direkte Hinweis zu der besitzenden Bibliothek. Vom Titel in Google books wird über einem Linkresolver immer zuerst in den SWB bzw. in die anderen Verbünde verlinkt. Der Kooperative Bibliotheksverbund Berlin–Brandenburg (KOBV) hat sich bereit erklärt, die Daten aller Verbünde zusammenzufassen und an Google zu senden. Die AG Verbundsysteme wird die Ergebnisse der Verhandlung mit Google bzw. die Präsentation diskutieren und dann entscheiden, ob kontinuierlich die Verbunddaten bereitgestellt werden können."
Eine Reaktion auf dieses Schreiben gab es von Uwe Rothfuß von der Zentralbibliothek an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt im BSZ-Forum:
"Ich persönlich halte diese Entscheidung für ein "Politikum" und ich wäre schon daran interessiert zu erfahren, welche Gründe den JETZT dazu geführt haben, dass die Verbundsysteme meinen, durch die Datenlieferung an Google die "deutschen Bestände" für die allgemeine Öffentlichkeit "sichtbar" oder "sichtbarer" zu machen. Soweit ich sehe, ist der Sinn und Zweck von Google Books hauptsächlich die "Digitalisierung" von Büchern und nicht die Bereitstellung von Katalogdaten. Warum soll jemand in Google Books nach Katalogdaten recherchieren, wenn es doch den KVK gibt? Und warum sollen wir das unterstützen?"
 Darauf antwortete Marion Mallmann-Biehler, die Unterzeichnerin des o.g. Briefes:
"Die Frage nach der Sichtbarkeit der Katalogdaten wird immer wieder gestellt, weil erfahrungsgemäß der Online-Katalog der einzelnen Bibliothek hauptsächlich nur von den jeweiligen Nutzern - wenn überhaupt - genutzt wird. In Google (books) wird dagegen häufiger recherchiert. Es gibt jedoch keinen belegbaren Nachweis darüber, wer wo mit welchen Erfolg tatsächlich recherchiert. Der KVK ist zwar in unserer Branche sehr bekannt und ein gutes Tool, aber eben nicht allgemein bekannt."
Wirklich viel sagt ihre Antwort nicht aus. Es wird wohl eher nach dem Motto gehandelt "Genaueres weiß man nicht, aber es kann ja nicht schaden." Leider geht sie nicht darauf ein, welche Gründe gerade jetzt -- wie es Uwe Rothfuß anfragt -- dazu geführt haben, die Daten zu Liefern.
Richtig ist aber bestimmt ihre Feststellung, dass die Sichtbarkeit von Katalogdaten zumeist nur in den Katalogen der Bibliotheken bzw. der Verbünde gegeben ist. Und richtig ist bestimmt auch, dass der KVK nicht als allgemein bekannt gelten darf.
Das vorstellbare Szenario wäre also, dass jemand in Google Books sucht a) nach einem Volltext oder b) nach einer Textstelle. Wird er im Fall a) nicht fündig, erhält er direkt die Möglichkeit zu den Bestandsnachweisen der Bibliotheken in seiner Region zu gelangen. Genause verhällt es sich im Fall b) wenn auch hier der Volltext nicht verfügbar ist und die Einsicht der Textstelle ergeben hat, dass das Buch für den Suchenden relevant ist. Nun gut, das erscheint für mich plausibel und warum sollte das nicht die Sichtbarkeit der Katalogdaten erhöhen. Inwieweit es schlussendlich wirklich genutzt wird bleibt abzuwarten. Wenn man das später messen könnte, wie viele Zugriffe auf die Katalogdaten via Google Books erfolgen, würden mich die Zahlen wirklich interessieren. Marion Mallmann-Biehler verweist später hierauf: "Von verschiedenen Bibliotheken und Verbünden hörte ich, dass sie mit diesem Service sehr zufrieden sind, weil ihre Bestände jetzt besser international genutzt werden." Bei dem Service handelt es sich um die Einspielung von Katalogdaten in den WorldCat, dessen Daten wiederum bei Google Books-Suchen angezeigt werden. Also ein vergleichbares Verfahren.
Vielleicht bin ich ja schon zu sehr Fachidiot, aber meine Vorgehensweise bei einer Recherche wäre das nicht. Wie schon gesagt "Es kann ja nicht schaden." Wirklich? Dazu stellt Uwe Rothfuß ebenfalls eine interessante Frage:
"Ist den vertraglich festgelegt, was Google mit den gelieferten Katalogdaten machen darf und was nicht? Hintergrund meiner Frage ist, dass ja vor allem die bibliographischen Angaben der bisher schon digitalisierten Werke in Google Books bemängelt werden.
http://de.wikisource.org/wiki/Wikisource:Google_Book_Search
Ebenso unklar ist mir der beschriebene Ablauf der Verhandlungen mit Google. Offensichtlich sollen wir jetzt unser Einverständnis geben, aber die AG Verbundsysteme wird die Verhandlungsergebnisse die der KOBV mit Google erzielt, diskutieren und dann entscheiden? Also Blankoscheck?
Was bekommen die Verbünde oder wir an Gegenleistung? Angenommen alle Verbünde liefern regelmäßig Ihre Verbunddaten an Google Books. Dann entsteht in Google Books eine Art deutscher Gesamtkatalog. Ist das bedacht, gewollt, ist es eine Strategie?"
 Darauf antwortet Marion Mallmann-Biehler:

"Aus der Überlegung heraus, direkt mit Google über eine kostenlose Datenlieferung zu verhandeln, haben die Kollegen des Kooperativen Bibliotheksverbunds (KOBV), der bisher gar nicht an WorldCat geliefert hat (also auch nicht an den geschlossenen) mit Google geklärt, dass Google natürlich interessiert ist, die Verbunddaten kontinuierlich zu erhalten, allerdings gebündelt . Die Suche in Google books würde Titeltreffer liefern, die in die einzelnen Verbünde verlinkt werden, also nicht direkt in Ihr Lokalsystem. Die Bündelung wird der KOBV übernehmen und deshalb der Versuch, im ersten Schritt die gedruckten Monografien zu liefern. Wenn ich aber die Titeldaten an den KOBV liefere mit der Maßgabe, daraus eine Lieferung an Google books zu generieren, frage ich zuerst die SWB-Teilnehmer, ob sie damit einverstanden sind.
Gestern haben die DirektorInnen der Universitäts- und Landesbibliotheken BW dieser Maßnahme zugestimmt. Einige wenige haben bereits ihr Veto eingelegt. Ihnen bleibt es selbstverständlich auch unbenommen, uns Ihr Veto für Ihre Titeldaten zu senden."
Man kann nicht gerade viel aus dieser Antwort herauslesen, außer, dass natürlich jeder das Recht hat sein Veto einzulegen. Na, immerhin. Aber interessanter wäre doch wirklich gewesen, zu wissen, wie Google mit den Daten verfahren darf. Denn so wie es aussieht erhält Google kostenfrei hochwertige Daten mit denen sie ihre eigenen Digitalisate aufwerten könnten. Als Gegenleistung erhalten die Bibliotheken nur eine bisher noch nicht belegte erhöhte Sichtbarkeit.
Auch auf den Sachverhalt "Blankoscheck" wird nicht weiter eingegangen. Entweder man stimmt zu und akzeptiert dann das Verhandlungsergebnis oder man legt sein Veto ein. Ein Möglichkeit sich an den Verhandlungen zu beiteiligen scheint es offensichtlich nicht zu geben.

Auf einen weiteren von Uwe Rothfuß angeführten Punkt geht Marion Mallmann-Biehler gar nicht ein:

"Zuletzt würde mich noch interessieren, wie den die rechtliche Seite aussieht. Till Kreutzer hat ja für die Verbünde einen Leitfaden zum Thema geschrieben:
http://www.irights.info/userfiles/open-data-leitfaden.pdf
Auf S.29 schreibt er:
'Datenbankhersteller und damit Inhaber des Datenbankherstellerrechts ist gem. § 87a UrhG, die Person/Institution, die die Initiative zum Aufbau der Datenbank ergreift und das Investitionsrisiko trägt. In der Regel wird dies derjenige sein, der die wesentlichen Investitionen erbringt. Nach dieser Definition können auch mehrere Institutionen Rechteinhaber an einer Datenbank sein. Wirken etwa mehrere Bibliotheken und andere Einrichtungen bei der Datenbankherstellung in der Weise zusammen, dass sie gemeinsam die Initiative zur Schaffung der Datenbank ergreifen und dabei jede Institution erhebliche Teile der Investitionen zur Erstellung des Katalogs erbringt (womit jede Institution einen Teil des Investitionsrisikos trägt), sind alle beteiligten Institutionen "Datenbankhersteller" im Sinne des Gesetzes. Die Folge ist, dass ihnen auch das Datenbankherstellerrecht gemeinsam zusteht und Entscheidungen über die Verwertung (oder Freigabe) der Datenbank gemeinsam getroffen werden müssen.'
Hier stellt sich doch die Frage, ob nicht ALLE BSZ-Verbundbibliotheken zustimmen müssen, also Einstimmigkeit notwendig ist. Wenn nicht, wie ist das weitere Vorgehen wenn z.B. 60% zustimmen und 40% nicht?"
Wie Uwe Rothfuß am Ende so schön schreibt "Fragen über Fragen". Ich bin gespannt, wie sich dieser Sachverhalt weiterentwickelt.




Hier dieTexte noch einmal im original Wortlaut.

Der Brief des BSZ:

Regelmäßige Datenlieferung an Google
Erklärung

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,
die Arbeitsgemeinschaft der Verbundsysteme hat nach längerer Diskussion sich entschlossen, Verbunddaten an Google books zu liefern, damit die deutschen Bestände der allgemeinen Öffentlichkeit sichtbar gemacht werden. Der Österreichische Bibliothekenverbund betreibt dies bereits seit Jahren; siehe Website: http://www.obvsg.at/services/verbundkatalog-in-google/de/. Der Bayerische Bibliotheksverbund (BVB) hat gemeinsam mit dem Kooperativen Bibliotheksverbund Berlin–Brandenburg (KOBV) seine Daten frei in das Internet gestellt; siehe Webseite: https://opacplus.bib-bvb.de/TouchPoint_touchpoint/help.do?helpContext=opendata. Auch das Kuratorium des BSZ hat vor einiger Zeit angefragt, ob eine Lieferung an Google möglich sei.
Im ersten Schritt sollen nur die Titeldaten von gedruckten Monografien (keine Zeitschriften, keine AV-Medien, keine E-Books) geliefert werden. Zusätzlich wird jeweils zum Titel die Anzahl der besitzenden Bibliotheken im SWB-Verbund hinzugefügt. Damit steht in Google books nicht der direkte Hinweis zu der besitzenden Bibliothek. Vom Titel in Google books wird über einem Linkresolver immer zuerst in den SWB bzw. in die anderen Verbünde verlinkt. Der Kooperative Bibliotheksverbund Berlin–Brandenburg (KOBV) hat sich bereit erklärt, die Daten aller Verbünde zusammenzufassen und an Google zu senden. Die AG Verbundsysteme wird die Ergebnisse der Verhandlung mit Google bzw. die Präsentation diskutieren und dann entscheiden, ob kontinuierlich die Verbunddaten bereitgestellt werden können.
Wir werden Sie über das weitere Vorgehen aktuell informieren.
Für den SWB-Verbund haben wir bereits 2007 Ihre Einverständniserklärung eingeholt, um die Daten Ihrer Bibliothek an den WorldCat kostenlos zu liefern. Im Fall von Google books würde genügen, dass Sie uns mitteilen, wenn Sie NICHT mit einer Datenlieferung an Google einverstanden sind. Dazu finden Sie im Attachement eine vorbereitete Erklärung, die Sie uns bitte zurückmailen oder faxen. Wenn Sie mit einer Datenlieferung einverstanden sind, müssen Sie nicht reagieren. Da wir bereits Mitte Juni Daten an den KOBV liefern wollen – in jedem Fall die Daten der Bibliotheken, die bereits ihre Daten generell frei gegeben haben - bitten wir Sie um die Rücksendung Ihres Vetos bis spätestens 11. Juni 2012.
Für Rückfragen stehen wir Ihnen selbstverständlich jederzeit zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Marion Mallmann-Biehler

---

Die Anfragen von Uwe Rothfuß:

Sehr geehrte Frau Dr. Mallmann-Biehler,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

zu Ihrer Ankündigung einer regelmäßigen Datenlieferung der Verbunddaten an Google und die Bitte um unser Einverständnis, habe ich einige Verständnisfragen.
Ich persönlich halte diese Entscheidung für ein "Politikum" und ich wäre schon daran interessiert zu erfahren, welche Gründe den JETZT dazu geführt haben, dass die Verbundsysteme meinen, durch die Datenlieferung an Google die "deutschen Bestände" für die allgemeine Öffentlichkeit "sichtbar" oder "sichtbarer" zu machen.
Soweit ich sehe, ist der Sinn und Zweck von Google Books hauptsächlich die "Digitalisierung" von Büchern und nicht die Bereitstellung von Katalogdaten. Warum soll jemand in Google Books nach Katalogdaten recherchieren, wenn es doch den KVK gibt? Und warum sollen wir das unterstützen?
Ist den vertraglich festgelegt, was Google mit den gelieferten Katalogdaten machen darf und was nicht? Hintergrund meiner Frage ist, dass ja vor allem die bibliographischen Angaben der bisher schon digitalisierten Werke in Google Books bemängelt werden.
http://de.wikisource.org/wiki/Wikisource:Google_Book_Search
Ebenso unklar ist mir der beschriebene Ablauf der Verhandlungen mit Google. Offensichtlich sollen wir jetzt unser Einverständnis geben, aber die AG Verbundsysteme wird die Verhandlungsergebnisse die der KOBV mit Google erzielt, diskutieren und dann entscheiden? Also Blankoscheck?
Was bekommen die Verbünde oder wir an Gegenleistung? Angenommen alle Verbünde liefern regelmäßig Ihre Verbunddaten an Google Books. Dann entsteht in Google Books eine Art deutscher Gesamtkatalog. Ist das bedacht, gewollt, ist es eine Strategie?
Und überhaupt erschließt sich mir die Begründung mit der "größeren" Sichtbarkeit nicht. Schließlich sind doch die SWB-Katalogdaten via WorldCat eh schon eine geraume Zeit in Google Books, oder? Was hat sich den dadurch geändert? Bisheriger "Erfolg" der größeren Sichtbarkeit ist Ärger mit ehemaligen Diplomanden, die plötzlich über diesen seltsamen Weg bei Google Books Ihre 20 Jahre alte Diplomarbeit als angebliches eBook finden. Aber sonst?
Zuletzt würde mich noch interessieren, wie den die rechtliche Seite aussieht. Till Kreutzer hat ja für die Verbünde einen Leitfaden zum Thema geschrieben:
http://www.irights.info/userfiles/open-data-leitfaden.pdf
Auf S.29 schreibt er:
"Datenbankhersteller und damit Inhaber des Datenbankherstellerrechts ist gem. § 87a UrhG, die Person/Institution, die die Initiative zum Aufbau der Datenbank ergreift und das Investitionsrisiko trägt. In der Regel wird dies derjenige sein, der die wesentlichen Investitionen erbringt. Nach dieser Definition können auch mehrere Institutionen Rechteinhaber an einer Datenbank sein. Wirken etwa mehrere Bibliotheken und andere Einrichtungen bei der Datenbankherstellung in der Weise zusammen, dass sie gemeinsam die Initiative zur Schaffung der Datenbank ergreifen und dabei jede Institution erhebliche Teile der Investitionen zur Erstellung des Katalogs erbringt (womit jede Institution einen Teil des Investitionsrisikos trägt), sind alle beteiligten Institutionen "Datenbankhersteller" im Sinne des Gesetzes. Die Folge ist, dass ihnen auch das Datenbankherstellerrecht gemeinsam zusteht und Entscheidungen über die Verwertung (oder Freigabe) der Datenbank gemeinsam getroffen werden müssen."
Hier stellt sich doch die Frage, ob nicht ALLE BSZ-Verbundbibliotheken zustimmen müssen, also Einstimmigkeit notwendig ist. Wenn nicht, wie ist das weitere Vorgehen wenn z.B. 60% zustimmen und 40% nicht?
Fragen über Fragen, Sorry.

Mit besten Grüssen
--------------------------------------------------------------
Dipl.-Bibl. (FH) Uwe Rothfuß
Bibliotheksleiter

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Die Antwort von Marion Mallmann-Biehler:

Lieber Herr Rothfuss,

gerne gehe ich auf Ihre Fragen ein:

1. Sichtbarkeit und KVK
Die Frage nach der Sichtbarkeit der Katalogdaten wird immer wieder gestellt, weil erfahrungsgemäß der Online-Katalog der einzelnen Bibliothek hauptsächlich nur von den jeweiligen Nutzern - wenn überhaupt - genutzt wird. In Google (books) wird dagegen häufiger recherchiert. Es gibt jedoch keinen belegbaren Nachweis darüber, wer wo mit welchen Erfolg tatsächlich recherchiert. Der KVK ist zwar in unserer Branche sehr bekannt und ein gutes Tool, aber eben nicht allgemein bekannt.

2. WorldCat und Google books
Wir - das BSZ - haben 2007 die größeren Bibliotheken gefragt, ob wir deren Daten in den geschlossenen WorldCat liefern dürfen und diese erhalten im Gegenzug die Möglichkeit, Daten aus dem WorldCat kostenlos zu übernehmen. Dann hat uns OCLC mit stark wechselnden Preisen angeboten, dass die vom SWB gelieferten Daten in WorldCat.org freigeschaltet werden, damit sie von Google books übernommen werden können. Dies war den SWB-Bibliotheken Baden-Württemberg und Saarland stets zu teuer, mindestens 40.000 ? im Jahr zu zahlen, um "sichtbar" in Google books zu werden. Andere Bibliotheken, z.B. die sächsischen SWB-Bibliotheken etc., und Verbünde z.B. der Bibliotheksverbund Bayern, Hebis und testweise auch der GBV haben diese Preise an OCLC gezahlt und sind somit in WorldCat.org und Google books sichtbar. Von verschiedenen Bibliotheken und Verbünden hörte ich, dass sie mit diesem Service sehr zufrieden sind, weil ihre Bestände jetzt besser international genutzt werden.
OCLC sind bei der Freischaltung der Daten dieser Bibliotheken und Verbünde offenbar Fehler unterlaufen, sodass vereinzelt auch Daten aus den SWB-Bibliotheken BW und Saarland in WorldCat.org und somit auch in Google books erscheinen.

3. Google books
Aus der Überlegung heraus, direkt mit Google über eine kostenlose Datenlieferung zu verhandeln, haben die Kollegen des Kooperativen Bibliotheksverbunds (KOBV), der bisher gar nicht an WorldCat geliefert hat (also auch nicht an den geschlossenen) mit Google geklärt, dass Google natürlich interessiert ist, die Verbunddaten kontinuierlich zu erhalten, allerdings gebündelt . Die Suche in Google books würde Titeltreffer liefern, die in die einzelnen Verbünde verlinkt werden, also nicht direkt in Ihr Lokalsystem. Die Bündelung wird der KOBV übernehmen und deshalb der Versuch, im ersten Schritt die gedruckten Monografien zu liefern. Wenn ich aber die Titeldaten an den KOBV liefere mit der Maßgabe, daraus eine Lieferung an Google books zu generieren, frage ich zuerst die SWB-Teilnehmer, ob sie damit einverstanden sind.
Gestern haben die DirektorInnen der Universitäts- und Landesbibliotheken BW dieser Maßnahme zugestimmt. Einige wenige haben bereits ihr Veto eingelegt. Ihnen bleibt es selbstverständlich auch unbenommen, uns Ihr Veto für Ihre Titeldaten zu senden.

Die Frage der Sichtbarkeit wird sehr unterschiedlich bewertet. Wir unterstützen die Bibliotheken in ihren Bemühungen, ihre Titelnachweise möglichst breit zugänglich zu machen. Dass mit Google books keine hochwertige Suche in Medien durchgeführt werden kann, ist allerdings auch klar. Die DFG-Förderlinie, an der sich alle Verbünde mit Anträgen beteiligen, hat demzufolge einen zentralen Nachweis gefordert, der einer qualitativen Suche mit allen Filtern und Facetten standhält. Die Verbünde haben kooperativ bereits eine entsprechende Antragsskizze bei der DFG eingereicht.

Ich hoffe, ich habe Ihre Fragen beantworten können.

Das BSZ greift gerne Ihren telefonisch geäußerten Vorschlag auf, im nächsten BSZ-Kolloquium eine Veranstaltung zu Linked Open Data, zu Datenlieferungen an Google books sowie an die Hersteller von Resource Discovery Diensten wie Serials Solutions, Ebsco, Primo etc. durchzuführen. Das nächste Kolloquium findet am 1. und 2. Oktober 2012 an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg statt. Wir mussten den Termin um wenige Tage wegen anderer Veranstaltungen verschieben.

Mit freundlichen Grüßen
Marion Mallmann-Biehler

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Ltd.Bibl.Dir. Dr. Marion Mallmann-Biehler
Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Wuerttemberg (BSZ)

15. Mai 2012
von Patrick Lürwer
Kommentare deaktiviert für Kurzer, ernüchternder Rückblick auf meine FaMI-Ausblidung – eine Ergänzung zu Martin Maximilian Lowischs Replik

Kurzer, ernüchternder Rückblick auf meine FaMI-Ausblidung – eine Ergänzung zu Martin Maximilian Lowischs Replik

Betreffend:
Lowisch, Martin Maximilian: Den Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben : Exklusion -  eine Replik auf Karin Holste-Flinspachs Gedanken zur aktuellen Fortbildungssituation der FaMIs in: BuB 64 (2012) Nr. 5 S. 336-339
Martin Maximilian Lowisch hat in der aktuellen BuB eine sehr interessante Antwort auf Karin Holste-Flinspachs Artikel ["Trends zu speziellen Angeboten für FaMIs" in: BuB 64 (2012) Nr. 2 S. 114-115] verfasst, die ich an dieser Stelle gerne durch ein paar eigene Erfahrungen, die ich als FaMI machen konnte, untermauern möchte.

Lowisch gibt darin zu bedenken, dass die Einrichtung des speziell für FaMIs geschaffenen FaMI-Tages diesen gerade nicht zugute kommt, sondern vielmehr zu ihrer Exklusion aus dem gesamt-bibliothekarischen Diskurs führt. Dafür nennt er folgenden Gründe:
  • Der FaMI-Tag sei eine Art Alibiveranstaltung, da er durch seine regionale und zeitliche Begrenzung sowie durch sein nur zweijähliches Stattfinden dem Arbeitgeber zum einen Kosten erspart und zum anderen dadurch vor allem einen Grund liefert, weitere Anträge auf den Besuch bspw. des Bibliothekartags abzuweisen, da bereits eine Fortbildungsveranstaltung besucht worden sei. Hieraus resultiere die Exklusion der FaMIs.
  • FaMI-Tage würden von Bibliothekaren organisiert und stellten damit keine exklusive Veranstaltung von FaMIs mit Themen für FaMIs dar. Vielmehr werde der FaMI-Tag "zu einem Programm gemacht, dessen Inhalt BibliothekarInnen als am sinnvollsten ansehen". Die von Holste-Flinspach bennante "Exklusivität" sei dadurch nicht mehr gegeben.
  • Die thematische Auswahl der Vorträge müsse auch auf theoretische Themen (Lowisch nennt hier bspw. Bibliotheksethik, Digitalisierung und Bibliothekspolitik) ausgeweitet werden. Gerade da FaMIs in der Regel an vorderster "Front" beschäftigt seien und im regen Kontakt zu den Bibliotheksnutzern stünden, sei es wichtig, dass sie Einblicke in diese theoretischen Auseinandersetzungen erhielten, um bei ihnen kompetent mitreden und sie kommunizieren zu können.
In seiner Argumentation kann ich Lowisch zustimmten. Aber auf diesen Sachverhalt möchte ich gar nicht direkt eingehen. Stattdessen möchte ich ein anderes Problem anhand meiner eigenen Erfahrung schildern, dass Lowisch kurz anspricht. Und zwar geht es darum, dass mir seit dem Beginn meines Studiums aufgefallen ist, dass die Vermittlung von Partizipationsmöglichkeiten für FaMIs am bibliothekarischen Diskurs zu wenig kommuniziert wird; bzw. ihre Wichtigkeit gar nicht genug herausgestellt wird. Lowisch schreibt dazu
Hierbei darf jedoch eines nicht vergessen werden: Angehörige des mittleren Dienstes sind in ihrer beruflichen Umwelt oftmals weder, was ihre Handlungsfreiheit angeht, souverän genug wie der gehobene und höhere Dienst noch informiert genug, um sich auf Grundlage eigener Überlegungen und Überzeugungen für oder gegen Fortbildungsveranstaltungen zu entscheiden [Hervorhebung durch mich]. Vielmehr entscheidet der Arbeitgeber FÜR FaMIs [...]
Ich möchte hier nur insofern auf die Situation eingehen, dass der Arbeitgeber entscheidet, an welchen Fortbildungen FaMIs teilzunehmen haben, als ich bestätigen kann, dass auch in meinem Ausbildungsbetrieb die Entscheidung bei der Leitung lag und nicht von den FaMIs ausging. Vielmehr möchte ich - wie bereits geschrieben - auf den grundsätzlichen Missstand eingehen, dass bei mir schon in der Ausbildung, d.h. insbesondere in der Berufsschule, versäumt wurde, uns FaMIs auf die grundlegende Bedeutung der Fortbildung und der Vernetzung mit Kollegen hinzuweisen. Und daraus resultieren ja gerade das geringere Informiertsein und die spätere Teilnahmslosigkeit der FaMIs am beruflichen Diskurs.

Rückblickend ist mir nach vier Semester Studium der Bibliotheks- und Informationswissenschaften klar geworden, wie unzureichend wir auf das wirkliche Berufsleben und die Notwendigkeit der stetigen Fortbildung vorbereitet wurden. Hätte ich im Anschluss an meine Ausbildung kein Studium begonnen, hätte ich vermutlich das mir vermittelte Wissen als der Weisheit letzten Schluss betrachtet. Zum Bestreiten des Arbeitsalltages reichte es vollkommen aus und somit hätte sich nie die Erkenntnis durchgesetzt, dass es darüber hinaus noch wesentlich mehr zu wissen und zu kennen gibt. Womit sich auch nicht das Bedürfnis nach Fortbildungen eingestellt hätte. Bzw. das muss man ein bisschen differenzieren: Natürlich hätte es Bedarf an Fortbildungen geben, bspw. wie bei dem konkreten Fall der GND-Einführung. Aber sich darüber hinaus allgemein weiter zu bilden, um einfach auf dem Laufenden zu bleiben, diese Notwendigkeit wurde uns nicht vermittelt und wäre mir wahrscheinlich auch nicht so schnell in den Sinn gekommen. In diesem Sinne war ich auf beiden Augen blind, weil ich einfach nicht für solche Dinge sensibilisiert wurde.

In meiner zweieinhalbjährigen Ausbildung habe ich maximal fünf Artikel in der BuB gelesen, weil mir die Bedeutung dieser Zeitschrift oder ganz allgemein aller bibliothekarischen Fachzeitschriften - geschweige denn, dass ich davon irgendeine gekannt hätte - nicht klar war. Wie kann das sein? Ganz einfach: Sie waren schlichtweg nicht Bestandteil des in der Berufsschule vermittelten Stoffes! In den ersten zwei, drei Wochen meines Studiums habe ich mehr Informationsquellen kennen gelernt - uns wurden u.a. Mailinglisten, Blogs und eben Zeitschriften ans Herz gelegt -, mit denen ich mich über das Bibliothekswesen auf dem Laufenden halten kann, als in meiner gesamten Ausbildungszeit. Diese Zeit war geradezu eine Offenbarung, was alles hinter dem Begriff "Bibliothekswesen" noch wissenswertes steckt. Aufbauend auf diesen Quellen stellte sich bei mir zum ersten Mal das Verständnis ein, dass es sich beim Bibliothekswesen um einen sich ständig verändernden - und vor allem gerade im Umbruch befindlichen - Organismus handelt. Mit dem statischen Wissen das mir in der Berufsschule vermittelt wurde und ohne den Hinweis darauf, wie wichtig es gerade jetzt ist up-to-date zu sein, wäre ich innerhalb kürzester Zeit von den momentanen Entwicklungen abgehängt worden.

Gleiches gilt auch für die Bedeutung der Verbände, die ja ein wesentliche Rolle im Anbieten von Fortbildungsmaßnahmen einnehmen. So wurden zwar der VDB, BIB, BID, etc. kurz angesprochen. Aber auf ihre Funktion für ein lebenslanges Lernen und als Mittel zur Vernetzung wurde nicht ausreichend hingewiesen; geschweige denn die Empfehlung ausgesprochen in einem solchen Mitglied zu werden.

Kurzum, im Rückblick zeigen sich in meiner Ausbildung gravierende Mängel, die einfach nicht sein dürfen. Mir ist natürlich klar, dass der in der Berufsschule behandelte Stoff nicht die Tiefe und Komplexität erreichen kann und soll, wie der im Studium. Aber zumindest der Hinweis auf die bestehenden Möglichkeiten, sich bei Interesse informieren und mit Kollegen in fachlichen Austausch treten zu können, hätte gegeben werden müssen.

Das beschriebene Problem kann natürlich nur ein Problem meiner Berufsschule oder nur mein eigenes sein. Daher würde mich sehr interessieren, wie FaMIs an anderen Berufsschulstandorten die Situation erlebt haben. Und auch auf die hoffentliche entstehende Diskussion zu Lowischs Replik bin ich sehr gespannt. Leider ist diese nur in der BuB zu lesen; zumindest konnte ich sie nirgendwo im Internet finden. Gerade bei einem solchen Thema wäre es wünschenswert gewesen allen Interessierten/Betroffenen - und nicht nur den BuB-Abonnenten, sprich zumeist den BIB-Mitgliedern - eine frei zugängliche Version zur Verfügung zu stellen.

8. Mai 2012
von Patrick Lürwer
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[Gelesen] #3

Sekulovic, Violeta; Waldau, Christiane; Pohl, Oliver: Verbleibstudie am Institut für Bibliotheksund Informationswissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin in: Information - Wissenschaft & Praxis 63 (2012) Nr. 2
Es handelt sich zwar um das IBI und nicht um die HdM, aber trotzdem interessant zu lesen, wo die Absolventen des Studiengangs Bibliotheks- und Informationswissenschaft eine Anstellung gefunden haben und welche Studieninhalte sie bei ihrer jetzigen Anstellung als besonders wichtig erachten. Die Studie bestärkt mich zum einen in meiner Absicht, anschließend an den Bachelor mit dem Master weiter zu machen. Zum anderen aber auch in meiner Kritik, dass wir meiner Meinung nach zu wenige Kenntnisse in (Bibliotheks-)IT vermittelt bekommen.



Georgy, Ursula: Forschungsstrategien an Fachhochschulen am Beispiel der Fachhochschule Köln
Büttner, Stephan: Forschungsaktivitäten am Fachbereich Informationswissenschaften der Fachhochschule Potsdam
Kerkmann, Friederike: Informationswissenschaftliche Forschung an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg 
alle in: Information - Wissenschaft & Praxis 63 (2012) Nr. 1
Forschung - vor allem die anwendungsorientierte - ist mittlerweile auch an Fachhochschulen ein wichtiges Thema. Die Aufsätze stellen die Forschungsaktivitäten der jeweiligen (Fach-)Hochschulen vor.

Wer sich ein Bild der Forschungsaktivitäten an der HdM Stuttgart machen möchte, sei an dieser Stelle auf den Tag der Forschung am 16.05.2012 in der HdM hingewiesen. 



Jovanović, Miloš: Eine kleine Frühgeschichte der Bibliometrie in:  Information - Wissenschaft & Praxis 63 (2012) Nr. 2
Marx, Werner: Bibliometrie in der Forschungsbewertung in: Forschung & Lehre 18 (2011) Nr. 11
Zwei Aufsätze als kurze Einführung in die Bibliometrie.

3. Mai 2012
von Patrick Lürwer
Kommentare deaktiviert für [Gelesen] #2

[Gelesen] #2

Leslie, Fiona: Libraries at Webscale : Bibliotheken erobern ihren Platz im Web in: B.I.T. online 15 (2012) Nr. 1 [leider nur für Abonnenten einsehbar]
Fiona Leslie fasst hier kurz die wesentlichen Aussagen des OCLC-Reports Libraries at Webscale zuzsammen. Bibliotheken halten große Mengen an Ressourcen vor, die es gilt durch gemeinschaftliche Vernetzung zu bündeln und als Web-Scale-Sevices anzubieten, um so mit den Global Playern des Internets (Google, Amazon, etc.) gleichzuziehen. Dem Nutzer soll durch eine "universelle Universalbibliothek" ein zentralen Zugang zu jeglicher Art von Inhalten ("Fernsehen, Film, Telefon, Podcasts, Zeitungen, Bücher, Musik, EMails, Blogs, Websites, Zeitschriften, Radio") geboten werden. Die klassische Bibliothek wie sie heute besteht würde sich dadurch grundlegend verändern; weg von einem Ort, an dem Bücher aufbewahrt werden. Durch das Arbeiten auf Web-Scale-Ebene wird eine größere Wahrnehmung im Netz erzielt, die in einem größeren Einfluss und einer höheren Effizienz mündet. Die Bibliothek gewinnt wieder an Bedeutung als zuverlässige und umfassende Informationsquelle.



Marx, Werner: Literaturflut - Informationslawine - Wissensexplosion : Wächst der Wissenschaft das Wissen über den Kopf? in: Forschung, Politik - Strategie - Management 4 (2011) Nr. 3+4
[Auch im Web unter http://www2.fkf.mpg.de/ivs/literaturflut.html]
Werner Marx betrachtet in diesem Aufsatz das Problem des stetig steigenden Umfangs an Informationen und Wissen. Dabei geht er darauf ein, mit welchen Methoden sich überhaupt das Information-/Wissenswachstum quantifizieren lässt, der Wachstumsgrenze beim Wissen, die Messung der Qualität von Informationen und Wissen sowie der Alterung von Wissen. Am Ende des Aufsatzes beschreibt er den veränderten Umgang mit Informationen und Wissen durch die Entstehung des Internet, der Nutzung von Datenbanken sowie der damit verbundenen Problematik des Informationsverfalls aufgrund der Kurzlebigkeit der verwendeten Datenträger bei der heutigen digitalen Speicherung. 
Besonder anschaulich fand ich seine nach Hubert Markl und Jürgen Mittelstraß eingebrachte Analogie zum Problem, dass neues Wissen auch immer neues Nicht-Wissen generiert:
"Hubert Markl, [...], hat einmal das Wissen mit einer Kugel verglichen, die im All des Nichtwissens schwimmt und beständig größer wird. Mit ihrem Wachsen vergrößert sich ihre Oberfläche und mit dieser vermehren sich auch ihre Berührungspunkte mit dem Nichtwissen. Der Philosoph Jürgen Mittelstraß führt diese Analogie fort und spricht von der Möglichkeit einer optimistischen und einer pessimistischen Deutung: 'Die pessimistische lautet: Wenn es der Radius der Kugel ist, der das Wissen repräsentiert, dann wächst bei Vergrößerung der Kugel die Oberfläche schneller als der Radius, nämlich mit der 2. Potenz. Also wächst das Nichtwissen schneller als das Wissen, oder, mit anderen Worten: Die Forschung produziert ein schnelleres Wachstum des Nichtwissens als des Wissens. In der optimistischen Deutung wäre es nicht der Radius, sondern das Volumen der Kugel, das das Wissen repräsentiert. Wenn die Kugel wächst, dann wächst ihr Volumen schneller als ihre Oberfläche, nämlich mit der 3. Potenz des Radius. In diesem Falle produzierte die Forschung zwar ebenfalls immer mehr Nichtwissen, aber das Wissen wüchse trotzdem schneller als das Nichtwissen.'"

1. Mai 2012
von Patrick Lürwer
Kommentare deaktiviert für [Gelesen] #1

[Gelesen] #1

Zugegebener Maßen, die Idee1 ist dreist von Dörte Böhner bei bibliothekarisch.de geklaut (h/t dafür). Aber ich finde, dass es eine gute Verfahrensweise ist, um auf interessante Artikel, Blogposts, etc. hinzuweisen. Und außerdem behalte ich so auch einen Überblick darüber, wann ich was gelesen habe. Ich poste davon zwar das Meiste auf Twitter, aber die 140-Zeichen-Beschränkung engt mich doch sehr ein. An dieser Stelle kann ich dann wenigstens - wenn mir danach ist - zum Gelesenen noch meinen Senf dazu geben.

Hier sind für den Anfang also zunächst zwei Texte, die ich mir heute kurz zu Gemüte geführt habe:


Zu der Studie wollte ich eigentlich auch etwas schreiben, aber das kann ich mir jetzt sparen, da Karsten Schuldt meine Gedanken sehr schön vorweggenommen hat. Wie er es auch schreibt, wirklich Neues kann man aus der Studie nicht erfahren. Die Verbesserungswünsche der (Nicht-)Nutzer sollten jeder Bibliothek hinlänglich bekannt sein. Schön auch sein Seitenhieb auf die "21 guten Gründe für gute Bibliotheken". Die hatte ich schon ganz vergessen. Scheinen dann ja ihr Ziel nicht so wirklich erreicht zu haben. Oder redet da noch jemand drüber?



Bauer, Bruno; Dollfuß, Helmut; Formanek, Daniel: E-Books an Medizinbibliotheken – „Gekommen um zu bleiben“. Ein Erfahrungsbericht der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien
Ich finde es allgemein interessant, zu sehen, wie an Bibliotheken E-Books angenommen werden. In der Bibliothek, in der ich zur Zeit mein Praktikum mache, wird auch versucht die Nutzer auf das E-Book-Angebot aufmerksam zu machen. Allerdings zeigt sich, dass das gedruckte Buch immer noch bevorzugt wird. Ähnlich verhält es sich bei mir im Studiengang. Ich habe das Gefühl, dass auch hier das E-Book noch nicht wirklich angekommen ist.
Interessant fand ich auch - weil ich das Angebot vorher noch nicht kannte - die Möglichkeit mit Wordpress und der Erweiterung Scriblio einen Katalog in einem Wordpress-Blog zu integrieren.






[OK, die Idee an sich ist natürlich nicht neu. Aber den Anstoß, genau so mit meinen gelesenen Quellen zu verfahren, habe ich heute durch ihren Post erhalten.]

21. April 2012
von Patrick Lürwer
Kommentare deaktiviert für Redesign der Bibliothekswebsite des Max-Planck-Instituts [2]: Evaluation der Website

Redesign der Bibliothekswebsite des Max-Planck-Instituts [2]: Evaluation der Website

In meinem vorausgegangenen Post habe ich kurz einige grundlegende Tipps für die Erstellung einer (bibliothekarischen) Website wiedergegeben. Als nächsten Schritt folgte die Begutachtung der jetzigen Website mit dem Evaluationstool BibEval, das von der HTW Chur kostenfrei zur Verfügung gestellt wird.
Der Test lässt sich auf bestimmte Bereiche der zu untersuchenden Website eingrenzen, um diese auf ihre Usability zu überprüfen. Im vorliegenden Fall habe ich den Bereich
  • Information & Kommunikation
    • Kontakt & Zugang,
    • Seitenüberblick,
    • News & Veranstaltungen und
    • Anleitungen
ausgewählt. Der Bereich Recherche im Bestand wurde nicht ausgewählt, da der OPAC nicht institusintern gepflegt wird, sondern durch eine zentrale Stelle der MPG. Somit kann kein Einfluss auf das Design genommen werden. Die beiden anderen Bereiche Personalisierung und Nutzerpartipation habe ich bei der Evaluation ebenfalls nicht berücksichtigt, da sie in ihrem Umfang weit über den Anspruch der Bibliothekswebsite hinausgehen resp. Bereiche berühren, die nicht durch die Bibliothek geändert werden können (wie bspw. der zuvor genannte OPAC).

Grundsätzlich hat die bestehende Website bei der Evaluation gut in Hinblick auf die Usabiblity abgeschnitten. Dies ist vor allem ihrem geringen Umfang geschuldet, da sie sich naturgemäß an eine klar definierte Zielgruppe richtet. Die Bibliothek versteht sich als reine Präsenzbibliothek, die ihre Bestände ausschließlich den Mitarbeitern der MPIs zur Verfügung stellt. Somit bedarf es keiner differenzierten Ansprache von unterschiedlichen Zielgruppen. Außerdem wird vorausgesetzt, dass die Mitarbeiter über ein gewisses Grundwissen hinsichtlich der Nutzung einer Bibliothek bzw. ihrer Informationsressourcen besitzen.

Die Evaluation habe ich für zweierlei Dinge benutzt. Zum einen um die bestehende Website einmal in ihrer Gesamtheit zu erfassen und eventuelle Usability-Problem ausfindig zu machen. Zum anderen geht es mir darum, die Fragen der Evaluation als Leitfaden bei der Gestaltung der neuen Website zu benutzen. Ein gänzliches Redesign - zumal Verbunden mit dem Einsatz eines neuen CMS -  hat den Vorteil, dass von Grund auf neu begonnen werden kann. Etablierte Darstellungen der bestehenden Website können übernommen und/oder modifiziert werden. Es kann aber auch eine vollkommen andere Darstellung gewählt werden, ohne das auf Strukruren, die durch eine bestehende Website vorgegeben werden, Rücksicht genommen werden muss.
Im Folgenden findet sich somit eine Übersicht über die Evaluation der Website, Aspekte, die mir positiv oder negativ aufgefallen sind, und die daraus resultierenden Überlegungen, die ich beim Redesign beachten möchte.


Auswertung

1. Information & Kommunikation

1. Sind die Informationsseiten klar und deutlich strukturiert, um die Anwender bei der Orientierung zu unterstützen?
Es wird bspw. mit Überschriften unterschiedlichen Grades, Listen, etc. gearbeitet. Bei längeren Texten bieten sich Textmarken ("Anker") an, um die Navigation innerhalb der Dokumente zu vereinfachen.
Grundsätzlich ist die Seite klar strukturiert und für den Nutzer leicht zugänglich. Dies resultiert, wie bereits geschrieben, aus dem geringen Umfang der Seite. Die wichtigsten Informationsressourcen (bspw. der lokale Katalog, das Zeitschrriftenverzeichenis, die EZB) und Informationsseiten (bspw. Service, WLAN-Zugang) sind direkt über die Navigationsleiste der Homepage aufrufbar. Somit gelangt der Nutzer mit zumeist nur zwei Klicks zum gewünschten Ziel. Die verwendeten Überschriften chrakterisieren klar die Inhalte. Die Inhalte an sich sind kurz und prägnant, zumeist in Stichpunkten gehalten. Daher werden die empfohlenen Anker auch nicht benötigt, da es keine langen Texte gibt.

Abb. 1 Die wichtigsten Informationsressourcen sind direkt über das Navigationsmenü aufrufbar.
Auch bei der neuen Website habe ich darauf geachtet, den Aufbau möglichst einfach zu halten und es dem Nutzer zu ermöglichen, mit wenigen Klicks an sein gewünschtes Ziel zu kommen. So habe ich die Informationsressourcen, die sich zuvor in der linken Spalte der Website befanden (Abb.1), in der rechten Spalte untergebracht. Die linke Spalte fungiert damit als Navigationselement für die Informationstexte (bspw. Service-Aspekte oder kurze Beschreibungen der verlinkten Kataloge). Die rechte Spalte bietet einen schnellen Zugriff auf alle Katalog- und Datenbanklinks (Abb. 2).

Abb. 2 Strukturierung der Navaigationselemente auf der neuen Website

2. Beschränken sich die Informationstexte auf das Wesentliche und wird für diese eine leicht verständliche Sprache sowie ein einfacher Satzbau verwendet?
Überflüssige Informationen und Fachwörter werden vermieden.
Wie bereits beschrieben ist der Großteil der Website in klar verständlichen Stichpunkten formuliert. Im Hinblick auf das Redesign möchte ich eine Ausformulierung anstreben, um die Nutzer direkter und persönlicher ansprechen zu können. Die bestehende Kürze und Prägnanz soll dabei natürlich gewahrt bleiben.

3. Sind die Inhalte in allen für das jeweilige Zielpublikum relevanten Sprachen vorhanden?
Ja, die Website ist sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch verfügbar. Es kann jederzeit zwischen den beiden Sprachen gewechselt werden. Auch bei der neuen Website wird dies weiterhin möglich sein.

4. Sind alle angebotenen Informationstexte entsprechend für das Lesen am Bildschirm aufbereitet?
Es sollte bspw. bei längeren Texten mit Absätzen oder Einrückungen gearbeitet werden, um die Lesbarkeit zu erleichtern.
S.o. Die Texte sind in Stichpunkten gehalten und durch Überschriften deutlich getrennt. Da ich bei der neuen Website auf ausformulierte Texte setzten werde, werde ich u.U. Paginierung einsetzen, damit der Nutzer nicht zu viel scrollen muss. Das muss ich mir aber noch genauer überlegen. Wenn überhaupt wird es auch nur bei der Beschreibung der verlinkten Informationsressourcen nötig sein, da die restlichen Infotexte, auch in ausformulierter Form, nicht sehr lang sind.

1.1. Kontakt & Zugang

1. Ist deutlich erkennbar, wer bzw. welche Institution für den Webauftritt verantwortlich ist?
Über das verwendete Logo und/oder ein Impressum sollte dies unmittelbar ersichtlich sein.
Zur Zeit befindet sich kein Logo der MPG auf der Seite. Allerdings findet sich das Impressum an promineter Stelle auf der Homepage. Bei der neuen Website wird dies andersherum sein. Durch das einheitliche Design für die beiden MPIs findet sich das Logo und der Schriftzug der MPG im Header jeder Seite. Das Impressum wird eher unscheinbar/nicht störend an das Ende jeder Seite wandern. Letzteres sollte aber kein Problem darstellen, da man von den meisten Website die Positionierung des Impressums an dieser Stelle gewohnt ist. Auch der einleitende Text auf der bestehenden und der zukünftigen Website weisen deutlich auf die Zuständigkeit für diese hin.

2. Ist klar ersichtlich, unter welchen Bedingungen die Ressourcen der Bibliothek nutzbar sind (z.B. nur für Studenten oder die gesamte Bevölkerung) und welche Gebühren (z.B. Mitgliedsbeiträge) gegebenenfalls anfallen?
Ein anliegen der Mitarbeiter der Bibliothek ist die deutliche Herausstellung ihrer Aufgabe als Präsenzbibliothek. D.h., dass auf der Homepage deutlich darauf hingwiesen wird und werden soll, dass die Bestände der Bibliothek nicht für externe Nutzer zugänglich sind.
Hinsichltich der Zugänglichkeit zu den angebotenen Informationsressourcen gibt es teilweise Verbesserungsmöglichkeiten. So müsste deutlicher herausgestellt werden, dass der Zugriff auf E-Books, Datenbanken u.ä. nur aus dem Netz der MPG bzw. durch Verwendung eines EZProxy möglich ist.

1.1.1. Kontakinformationen

1. Sind direkte Kontaktmöglichkeiten (z.B. per Email oder Telefon) angegeben?
Mind. eine Email-Adresse oder Telefonnummer müssen angegeben sein.
Zur Zeit werden die allgemeine E-mail-Adresse und Telefonnummer der Bibliothek direkt auf der Homepage angegeben. Die Mail-Adressen/Telefonnummer der einzelnen Mitarbeiter finden sich dann unter dem Navigationspunkt Service (Abb.3). Bei der neuen Website wird sich die allgemeine Mail-Adresse/ Telefonnummer auf fast allen Seiten in der rechten Spalte der Website (Abb. 4) befinden.

Abb. 3 Darstellung der Kontaktinformationen der einzelnen Mitarbeitern auf der aktuellen Website
Abb. 4 Darstellung der Kontaktinformationen der einzelnen Mitarbeiter sowie der allgemeinen Kontaktmöglichkeit in der rechten Spalte

2. Ist die (Post)adresse angegeben?
Name, Strasse, Hausnummer, (Postfach), PLZ und Stadt müssen angegeben sein, um die Bibliothek physisch und postal erreichen zu können.
Zur Zeit befindet sich die Anschrift mit den anderen Kontaktinformationen auf der Homepage. Bei der neuen Website muss ich noch überlegen, wo ich sie platziere. Wenn ich sie in die rechte Spalte schreibe, wird diese zu sehr aufgebläht und vermindert wieder die Übersichtlichkeit über die wichttigsten Informationen.

3. Sind die Öffnungs- und Ausleihzeiten der Bibliothek angegeben?
Ja. Diese werden sich auch auf der neune Website zusammen mit den allgemeinen Kontaktinformationen (s.o.) in der rechten Spalte befinden.

4. Sind die Kontaktinformationen in allen notwendigen Sprachen verfügbar?
Alle Kontaktinformationen sollten mindestens in der/ den Landessprachen sowie (bei internationalem Zielpublikum) auch in Englisch angegeben werden.
Ja, auch bei der zukünftigen Website.

5. Wird, sofern mehrere Ansprechpartner benannt sind, deutlich aufgeführt, für welche Belange welcher Ansprechpartner zuständig ist und gibt es eine allgemeine Adresse, an die man sich bei Unklarheiten wenden kann?
Grundsätzlich sollte eine allgemeine Kontaktadresse angeführt werden, an die sich der Anwender mit allen Belangen wenden kann. Zusätzlich wäre bei technischen Problemen z.B. die Email-Adresse des Webmasters hilfreich.
Zur Zeit werden die einzelnen Mitarbeiter auf der Service-Seite aufgeführt. Hier findet eine Untergliederung entsprechend den beiden Etagen, auf denen sie ihre Büros haben, statt (s.o. Abb. 3). Auch bei der zukünftigen Seite wird die Gesamtdarstellung aller Kontaktdaten so aussehen (s.o. Abb. 4). Ergänzend wird jedoch der jeweilige Ansprechpartner auf den Seiten genannt werden, der bspw. die Fernleihe oder Anschaffungsvorschläge betreut (Abb. 5). So ist eine schnelle Adressierbarkeit des zuständigen Mitarbeiters bei Fragen gewährleistet. Wie bereits oben beschrieben, befindet sich in der rechten Spalte die allgemeine E-Mail-Adresse und Telefonnummer.

Abb. 5 Angabe des zuständigen Ansprechpartners

6. Ist angegeben, ob es einen Informationsschalter gibt, und zu welchen Zeiten dieser bedient wird?
Ein Hinweis auf die Infoschalter wird momentan nicht gegeben. Dies resultiert daraus, dass es in der Bibliothek nicht direkt einen Infoschalter gibt. Es gibt im Publikumsbereich Thekenarbeitsplätze, die aber nicht ständig besetzt sind. Dies ist auch nicht notwendig, da die Büros der Mitarbeiter direkt hinter diesen liegen und durch Glasscheiben einsehbar sind. Die Nutzer sind es gewohnt, sich bei Fragen direkt in den jeweiligen Büros zu melden.
7. Sofern ausserhalb der Öffnungszeiten eine Selbstausleihe möglich ist, ist ersichtlich, dass dieser Dienst zur Verfügung steht, wie er funktioniert und steht eine Anleitung zur Verfügung?
Zur Zeit wird in einer PDF-Anleitung auf die Selbstausleihe (die einzige Möglichkeit in der Bibliothek zur Ausleihe) hingewiesen. Allerdings ohne Hinweis darauf, dass dies auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich ist. Bei der neuen Website wird in einer kurzen Information zur Ausleihe und Rückgabe darauf hingewiesen werden.

1.1.2. Kontaktformular

Zur Zeit befindet sich auf der Bibliothekswebsite an sich keine Kontaktformular. Vielmehr wird, wie oben beschrieben, die Kontaktaufnahme mittels E-Mail und Telefon angeboten. Allerdings wird auf ein Feedback-Formular innerhalb des OPACs verwiesen. Dieses stellt sich dem Benutzer als ein Formular dar, mit dem er seine Meinung zum OPAC kommunizieren kann. Da der OPAC zentral von einer Stelle der MPG betreut wird, also nicht vom hiesigen Institut selbst, war ich zuerst davon ausgegangen, dass Eintragungen in diesem Formular somit an die zuständige Stelle der MPG gehen. Nach Rückfrage mit meinem Arbeitskolleginnen hat sich aber herausgestellt, dass die Eingaben doch hier in der Bibliothek landen. Und obwohl sich das Formular nur als Feedback-Formular zum OPAC darstellt, werden dort auch immer wieder allgemeine Anregungen, etc. an die Bibliothek kommuniziert. So wie das Formular momentan aufgebaut und in die Website/den OPAC eingebunden ist, finde ich es sehr verwirrend. Wie es zukünftig gestaltet werden soll, muss noch diskutiert werden. Allerdings tritt hier wieder das Problem auf, dass die Bibliothek an sich keinen Einfluss auf die Gestaltung des OPACs und somit auf das Formular hat. Vielleicht wäre es eine Möglichkeit das Formular auf der Website der Bibliothek einfach zu verschweigen. Das ist zwar nicht die schönste Lösung, aber wohl die für den Nutzer am wenigsten verwirrende.

1.1.3. Lageplan

1. Ist eine Wegbeschreibung vorhanden?
Die Anreise per Auto (inkl. Parkmöglichkeiten), zu Fuss und per öffentlicher Verkehrsmittel ist angegeben.
Nicht nötig, da die Bibliothek sowieso nur von Institusmitarbeitern genutzt werden kann.

2. Ist ein Lageplan vorhanden?
Der Lageplan zeigt sowohl die Lage der Bibliothek als auch die Anordnung der Räumlichkeiten selbst. Es wird klar, wie die Bibliothek in das Gebäude integriert ist, und wo welche Themenbereiche angesiedelt sind.
Ein Lageplan der Bibliothek ist auf der Website nicht vorhanden, sonder ist nur in Form von Aufstellern in der Bibliothek zu finden. Er könnte aber insofern sinnvoll sein, da die Monographien der Bibliothek zwei unterschiedliche Aufstellungssystematiken aufweisen (Der momentane Bibliotheksbestand ist aus der Zusammenlegung zwei Bibliotheken entstanden. Zur Zeit wird eine Zusammenführung der beiden Bestände unter einer Systematik mittels einer RVK-Reklassifizierung durchgeführt.). Für neue Nutzer ist oft nicht klar, dass zwei Systematiken mit unterschiedlichen, getrennt gehaltenen Aufstellungsorten, verwendet werden. Ein Lageplan, der dies optisch verdeutlich könnte dabei eine Hilfestellung sein.

[...] Die restlichen Fragen beziehen sich auf einen bestehenden Lageplan und können daher nicht beantwortet werden

1.1.4. Virtuelle Touren durch die Bibliothek

Gibt es nicht und soll auch zukünftig nicht eingesetzt werden.

1.1.5. Live-Chat

Gibt es nicht und soll auch zukünftig nicht eingesetzt werden.

1.1.6. Chatbot

Gibt es nicht und soll auch zukünftig nicht eingesetzt werden.

1.1.7. Social Networking

Gibt es nicht und soll auch zukünftig nicht eingesetzt werden.

1.2. Seitenüberblick

1. Sind die Navigationselemente als solche klar erkennbar?
Ja. Die momentane Website verfügt nur über eine flache Hierarchie (nur zwei Ebenen). Alle wichtigen Navigationspunkte sind dierekt über die auf der Homepage befindliche Navigationsleiste aufrufbar. Allerdings verfügt die Website über keine Sitemap (aufgrund der geringen Heirarchie ist diese aber auch nicht nötig, die Navigationsleiste ist eigentlich schon die Sitemap) und über keinen Navigationsverlauf, mit dessen Hilfe der Nutzer nachvollziehen kann, über welche Seiten er zur jetzigen gelangt ist. Bei der neuen Website wird eine Sitemap standartmäßig durch das CMS angelegt (sinnvoll ist sie aber auch hier nicht, da auch hier auf eine flache Heirarchie gesetzt wird. Es kommt nur eine Hierarchieebene hinzu, die sich aber deutlich in der Navigationsleiste abzeichnet.). Der Navigationsverlauf wird ebenfalls standartmäßig vom CMS in der linken oberen Ecke der Homepage dargestellt (Abb. 6.).

Abb. 6 Darstellung des Navigationsverlaufs

2. Ermöglichen die verwendeten Navigationselemente einen schnellen Überblick über die der Seite zugrundeliegende Struktur und die zur Verfügung stehenden Funktionalitäten?
Ja, s.o..

1.2.1. Sitemap

S.o.. Wird zur Zeit nicht angeboten, zukünftig schon, ist aber nicht notwendig.

1.2.2. Seitensuche

1. Ist die Sitesearch optisch klar von der Suche im Bibliotheksbestand abgegrenzt?
Der Anwender kann anhand der Positionierung und Darstellung deutlich erkennen, dass es sich bei der Sitesearch nicht um eine Suche im Katalog handelt.
Auf der jetzigen Website befindet sich keine Sitesearch, auf der zukünftigen wird diese jedoch standardmäßig vom CMS vorgegeben. Fraglich ist, ob diese gewünscht wird und eventuelle wieder herausgenommen werden kann. Aufgrund der flachen Hierarchie ist sie, gleichsam der Sitemap, nicht sinnvoll. Durch ihre Gestaltung grenzt sie sich klar von der Suche im Katalog ab. Letztere wird wesentlich prominenter platziert.

Abb. 7 Darstellung der Sitesearch und der Suche im Katalog

[...] Die restlichen Fragen habe ich ausgelassen, da ich den Einsatz der Sitesearch als nicht sinnvoll erachte.

1.2.3. Glossar

Gibt es nicht und soll auch zukünftig nicht eingesetzt werden.

1.3. News & Veranstaltungen

1. Ist klar ersichtlich, wie aktuell die jeweiligen Beiträge sind?
Es sind keine obsoleten oder veralteten Beiträge zu erkennen.
Aktuelle handelt es sich bei der Newsseite um eine Liste der Meldungen, denen das Datum vorausgestellt ist und der aktuellste Beitrag findet sich an der Spitze (Abb. 8). Dieses Verfahren soll zukünftig beibehalten werden. Die zu kommunizierenden News sind nur kurze Meldungen, die keiner umfangreichen Darstellung oder Zusammenfassung in einem eigenen Newsletter bedürfen.

Abb. 8 Darstellung der News

1.3.1. Veranstaltungskalender

Gibt es nicht und soll auch zukünftig nicht eingesetzt werden.

1.3.2.News & Newsletter

1. Sind die einzelnen Newsbeiträge oder Newsletter mit Datum versehen und chronologisch sortiert?
Das Datum der Beiträge sollte auf den ersten Blick ersichtlich sein. Aktuelle Beiträge sollten hierbei an oberster Stelle platziert sein.
Ja, s.o..
2. Ist es möglich, Newsbeiträge per RSS-Feed zu abonnieren?
Anwender sollten die Möglichkeit haben, sich automatisch über neue Nachrichtenbeiträge informieren lassen zu können. Vorteilhaft wäre es hierbei, wenn monatliche Newsletter, die per Mail versendet werden, in einzelne Artikel aufgeteilt würden, so dass RSS-übliche Funktionen wie thematische Filter eingesetzt werden können.
Zur Zeit nicht, wird aber auf der neuen Website möglich sein.

3. Ist ein grober Überblick über die Inhalte der News/ des Newsletters gegeben?
Neben einem sprechenden Titel sollte zusätzlich eine kurze inhaltliche Zusammenfassung vorhanden sein, ohne dass der Anwender den Beitrag oder Newsletter öffnen muss.
Ja, da die News nur aus sehr kurzen Hinweisen bestehen.

4. Sind die Inhalte der Beiträge allgemein verständlich und bieten dem Anwender einen Mehrwert?
Die Beiträge sind in einer gut verständlichen Sprache formuliert und Fachbegriffe werden gegebenenfalls erklärt. Bei Veranstaltungshinweisen sind Name, Ort und Datum mitangegeben. Ansprechpartner für weiterführende Fragen sind benannt.
Mehrwerte sind gegeben, da auf neu lizensierte Zeitschriften u.ä. hingewiesen wird.

[...] Die restlichen Fragen gehen in ihrem Umfang über das angestrebe Maß der Newsseite hinaus.

1.3.3. Weblog

Gibt es nicht und soll auch zukünftig nicht eingesetzt werden.

1.3.4. Microblogging

Gibt es nicht und soll auch zukünftig nicht eingesetzt werden.

1.4. Anleitungen

1. Ist für den Nutzer ersichtlich wo er Unterstützung zu etwaigen Problemstellungen findet?
Zur Zeit nicht. Auf der neuen Website wird sich jedoch ein Hinweis darauf finden.

2. Sind die angebotenen Hilfsmittel den jeweiligen Problemstellungen angemessen?
Problemstellungen der Anwender und die hierfür angebotenen Hilfsmittel müssen aufeinander abgestimmt sein.
Die äufigsten Fragen zum Thema Ausleihe/Rückgabe und Benutzerkonto können durch die Anleitungen beantwortet werden.

1.4.1. Häufig gestellte Fragen (FAQs)

Steht zur Diskussion, ob ein solches erstellt werden soll.

1.4.2. Online-Anleitungen

Gibt es nicht und soll auch zukünftig nicht eingesetzt werden.

1.4.3. Wiki

Gibt es nicht und soll auch zukünftig nicht eingesetzt werden.

1.4.4. Podcast

Gibt es nicht und soll auch zukünftig nicht eingesetzt werden.

Diverses

1. Funktion der Website

  • Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass die Website von den Nutzern als Portal/zentraler Zugangspunkt zu den einzelnen Informationsressourcen genutzt wird.
  • daher sollen nur die nötigsten/wichtigsten Informationen auf der Website präsentiert werden. Alles Weitere wird von den Nutzern nicht beachtet.

2. Nutzungshäufigkeit der Informationsressourcen

  • Hinsichtlich der Nutzungshäufigkeit kann festgestellt werden, dass der OPAC an erster Stelle steht (dies resultiert aber auch daraus, dass die Selbstverbuchung über diesen Erfolgt). An zweiter Stelle kommt der Zugriff auf die EZB (allerdings mit sinkenden Zugriffszahlen, da der Zugang zu den Zeitschriften sukzessiv steigend über Linkresolver erfolgt).
  • Für die restlichen Informationsressourcen kann keine Aussage gemacht werden, da keine differenzierten Zugriffsstatistiken vorhanden bzw. nicht ohne größeren Aufwand zu bekommen sind.
  • Wichtig wäre eine genauere Kenntnis darüber, um die Informationsressourcen ihrer Nutzungshäufigkeit an prominenter Stelle auf der Website platzieren zu können, um so den Nutzern den schnellen Zugriff auf diese zu erleichtern.
  • Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Nutzung der Informationsressourcen unterscheidet, je nach Mitarbeiterzugehörigkeit zu IS oder FKF.

26. März 2012
von Patrick Lürwer
Kommentare deaktiviert für Redesign der Bibliothekswebsite des Max-Planck-Instituts [1]

Redesign der Bibliothekswebsite des Max-Planck-Instituts [1]

Im Rahmen meines Praxissemesters absolviere ich seit dem 01. März 2012 ein Praktikum in der Bibliothek des Max-Planck-Instituts in Stuttgart. Der Standort beherbergt die Festkörperforschung und Intelligente Systeme. Die Bibliothek dient als Präzensbibliothek für beide Institute und stellt ihre Bestände nur Mitarbeitern dieser zur Verfügung. Der Bestand umfasst zur Zeit (Stand 01.01.2012) ca. 92.000 Monographien und 179 laufend gehaltene Zeitschriften. Darüber hinaus besteht Zugang zu ca. 42.000 E-Journals, ca. 97.000 E-Books und einer großen Anzahl von Datenbanken. Die Versorgung der einzelnen Institute mit diesen elektronischen Publikationen und Publikationsdatenbanken wird weitestgehend zentral durch die Max-Planck-Digital-Library (MPDL) vorgenommen.

Die Momentan noch uneinheitlich aufgebauten Websites der beidern Institute und der Bibliothek sollen durch die Einführung des CMS Fiona der Firma Infopark eine einhetilichen Unterbau bekommen. Als Praktikumsprojekt bin ich beim Redesign der Website der Bibliothek beteiligt.


Da ein Zugriff auf das CMS zur Zeit noch nicht möglich ist - eine Schulung findet kommende Woche statt - geht es zunächst darum, sich mit dem nutzergerechten Aufbau von Websites im Allgemeine und mit der Usability von Bibliothekswebsites im Spezielle auseinander zu setzen. Eine Reihe von Aufsätzen aus bibliothekarischen Fachzeitschriften beschäftigen sich mit diesen beiden Themen (siehe Literaturverzeichnis am Ende des Posts). Zu beachten ist, dass ein Teil der Aufsätze schon älter ist (ab 2002 beginnend). Dies fällt jedoch nicht weiter ins Gewicht, da sich an den grundsätzlichen Kriterien zur Gestaltung einer Website in den vergangenen zehn Jahren wenig geändert hat und sich auch zukünftig nicht ändern wird.

Eine Umfangreiche Einführung und Hilfestellung bietet der Aufsatz "Das stiehlt meine Zeit": Über die Nutzungsqualität von Bibliothekswebsites von Ursula Schulz1. Ausgehend von einem Seminar über Web-Usability an der HAW-Hamburg gibt sie Empfehlungen für den Aufbau von Bibliothekswebsites.

1. Definition der Zielgruppe, Eigendarstellung, Kontakaufnahme


Die Bibliothek muss sich im Klaren darüber sein, welche Zielgruppe sie mit ihrem Internetauftritt ansprechen möchte. Vor allem und als erstes ist dabei zu beachten, dass eine deutliche Trennung zwischen Bibliotheksnutzern und Mitarbeitern vollzogen wird, d.h. Internetauftritt und Intranet müssen getrennt werden, um den Besucher nicht mit irrelevanten Informationen zu überfordern. Desweiteren muss innerhalb der Zielgruppe differenziert werden, welcher Teil der Website sich an wen wendet. Informatioen, die nur für einen kleinen Teil der Kundschaft relevant sind oder sich an diese wenden, sollten nicht an prominenter Stelle präsentiert werden.

Mit den folgenden Fragen lässt sich die Ausgangssituation zur Gestaltung der Website definieren:
  • Mit wem kommunizieren wir?
  • Mit welchen Anliegen werden diese Besucher unsere Website aufsuchen?
  • Wie wollen wir diesen Besuchern nützlich sein?

     
  •  Welches Vorwissen setzen wir bei diesen Besuchern voraus?

  • Durch welche für Bibliothekskunden attraktiven Angebote können wir neue Besucher auf unsere Website locken?
  • Wie können wir die Besucher unserer Website zu einer Interaktion mit uns (der Bibliothek), evtl. aber auch mit anderen Kunden (Community-Bildung) einladen? 


Um den Webauftritt für den Nutzer angenehm zu gestalten, ist weiterhin zu beachten, dass durch die verwendete Sprache keine Distanz aufgebaut wird. Das freundliche Ansprechen der Benutzer und die Vermeidung von komplexen Satzkonstruktionen sind dabei der erste Schritte; übrigens auch für wissenschaftliche Bibliotheken.

2. Dem Nutzer die Inhalte der Website ansprechend vermitteln


Besucht ein Nutzer eine Websites stellen sich ihm anfangs folgende Fragen, auf die er eine schnelle und komfortable Antwort erhalten will:
  • Wo bin ich?
  • Was kann ich hier tun?
  • Was bringt mir das?
  • Bleibe ich hier oder bekomme ich das wo anders schneller und leichter?
Schulz stellte bei ihrer Untersuchung von Websites eine Reihe von typischen Fehlern fest, die den Nutzer bei der Beantwortung dieser Fragen behinderten:
  1. Langatmige, komplizierte, unstrukturierte Texte
  2. Verwendung von bibliothekarischem Fachjargon und Abkürzungen
  3. Lange ungeordnete Listen
  4. Nichtssagende oder irreführende Linkbenennungen
  5. Für Bibliothekskunden weniger wichtige Information wird in den Vordergrund gestellt (z.B. Historisches, Selbstdarstellung), ist irrelevant (z.B. Interna, veraltete Informationen), nicht verständlich (komplizierte ‚Hilfestellungen‘, unverständliche Formulare) oder einschüchternd (z.B. Hausordnungen, ‚Entgeldregelungen‘)
Diesen Problemen stellt sie eine Liste von Regeln entgegen, die beim Schreiben für das Web zu beachten sind:
  • Gliedern und benennen Sie Ihre Links und Labels nach möglichen Besucheraktionen, z.B. „Bücher suchen – unser Katalog“ (statt „OPAC“), „Bücher finden – zu einem Thema“ (statt „Schlagwortsuche“), „Aufsätze finden“ etc.
  • Kürzen Sie Texte, die am Bildschirm zu lesen sind, um alle Details; kein Text sollte so lang sein, dass Ihre Besucher mehr als zweimal scrollen müssen.
  • Leiten Sie Ihre Seiten mit 2-3 Sätzen ein, damit Ihre Besucher entscheiden können, ob sie weiter lesen wollen.
  • Geben Sie eine Übersicht über das, was folgen wird, so dass Ihre Besucher gezielt zu der Information springen können, die sie interessiert.
  • Schreiben Sie kurz und freundlich. 
  • Geben Sie Ihrem Besucher die Möglichkeit, bei Interesse – und nur bei Interesse - zu Detailinformationen weiter zu klicken. Stellen Sie auch eine Printversion dieser Detailinformation zur Verfügung.
  • Vermeiden Sie Passivsätze und andere komplizierte Satzkonstruktionen. 
  • Strukturieren Sie Ihre Texte durch klare (nicht clevere) Überschriften, Übersichten, Listen, Tabellen, Hervorhebungen einzelner wesentlicher Wörter.
  • Überlegen Sie, ob eine Grafik oder ein Diagramm evtl. mehr Aussagekraft hat als lange Erklärungen.

    3. Navigation auf der Website

    Grundsätzlich sollte ein das Navigationssystem auf einer Website dem Nutzer folgende Fragen beantworten:
    • Wo bin ich? - auf dieser Website / im gesamten World Wide Web? 
    • Wo war ich schon / welchen Weg bin ich gekommen? 
    • Wo kann ich hingehen?
    Das Navigationssystem ist ein wesentlicher Bestandteil einer Website. Es dient dazu dem Nutzer zu zeigen, was er auf der Website erwarten und wie er sie benutzen kann. Eine gute Navigationsleiste (und wenn möglich im Zusammenspiel mit einer ebensolchen Sitemap) kann eine Suchfunktion über die Website unnötig machen. Dies ist dahingehend erstrebenswert, weil der Nutzer, um von der Suchfunktion profitieren zu können, wissen muss, wonach er überhaupt sucht, ob das Gesuchte auf der Seite zu finden ist und wie das Gesuchte auf der Seite heißt. Allgemeine Begriffe, die häufig auf einer Website vorkommen, führen außerdem zu einer unüberschaubaren Menge an Treffern, die keinerlei Hilfe mehr darstellen, um das gewünschte Ziel zu erreichen. Eine klare Navigationsstruktur tritt diesen Problemen entgegen, nimmt den Nutzer (beg)leitend an die Hand und zeigt ihm, dass sich die Macher der Website selbst im Klaren darüber sind, wie die Site aufgebaut ist und was sich auf ihr befindet.

    Nachfolgende Emfehlungen sollten bei der Erstellung einer klaren und verständlichen Navigationsstruktur berücksichtigt werden:
    • Überprüfen Sie Ihre Website daraufhin, ob Ihre Kunden sich die oben aufgeführten Orientierungsfragen auf jeder Seite beantworten können.
    • Verzichten Sie auf eine Suchfunktion zugunsten eines gepflegten Index und einer übersichtlichen Sitemap, über die alle Teile Ihrer Website direkt angesteuert werden können.
    • Verzichten Sie auf eine tiefe Navigationsstruktur zugunsten flacher Hierarchien (möglichst nicht mehr als 3 Stufen). Führen Sie mit den einzelnen Menüpunkten Punkte der untergeordneten Ebenen auf, so dass Ihr Besucher gleich erkennen kann, unter welchem Menüpunkt sich sein Thema verbirgt.
    • Beschriften Sie Eingabefelder von Suchfunktionen – z.B. „Suchen auf dieser Website“, „Suchen in unserem Katalog“.
    • Sorgen Sie dafür, dass Links zu externen Sites ein neues, minimiertes Fenster öffnen. Verdeckt das neue Fenster das alte vollständig, merken Ihre Besucher nicht, dass sich ein neues Fenster geöffnet hat und verstehen nicht, warum der ‚Back-Button‘ ihres Browsers nicht funktioniert.
    • Sorgen Sie dafür, dass sich auf jede Seite Ihrer Website auf einfache Weise ein Bookmark legen lässt, indem Sie z.B. für Ihre Navigationsleisten Tabellen anstelle von Frames verwenden.
    • Achten Sie darauf, dass jeder Link zu einer Seite führt, deren Titel genauso benannt ist wie der Link.

      4. Layout


      Die folgenden Punkte sollten mittlerweile bei der Erstellung von Website als Standards etabliert sein. Surft man jedoch ein bisschen abseits der professionell erstellten Websites stolpert man immer wieder über Missachtungen dieser einfachen Regeln.
      • Platzieren Sie den Homebutton (bzw. der Linke zur Homepage) oben links in Form eines Logos der Institution plaziert werden
      • Kennzeichnen Sie Links als blau unterstrichene Textteile. Besuchte Links sollten ihre Farbe (am Beesten zu lila) ändern. Das zeigt, den Nutzern auf einfache Weise, wo sie bereits auf Ihrer Website waren.
      • Gestalten Sie Links so, dass deutlich wird, was geschieht, wenn Ihre Besucher sie anklicken. Öffnen Sie externe Websites in einem neuen, minimierten Fenster.
      In Bezug auf die Verwendung von Link-Grafiken/Icons ist zu beachten:
      • Gehen Sie davon aus, dass Ihre Besucher Grafiken anklicken werden, wenn sie nicht ganz offensichtlich nur ornamentale Funktion haben. Beschriften Sie Grafik-Links mit einem Text, der das Ziel knapp und verständlich benennt.
      • Verwenden Sie nur Icons, die zu Standards geworden sind (z.B. Häuschen für Startseite/Home, Briefumschlag für e-Mail).
      Hinsichtlich der Schrift gelten folgende Regeln:
      • Verwenden Sie serifenlose Schriften wie z.B. Verdana oder Arial; sie lassen sich am Bildschirm besser lesen.
      • Verwenden Sie Farben und andere Hervorhebungen sparsam; Ihre Besucher nehmen die einzelne Hervorhebung sonst nicht mehr ernst.
      • Geben Sie Schriftgrößen in % an; sehbehinderte Besucher können sie dannbei Bedarf anpassen.
      • Die Zeilen Ihrer Texte sollten nicht länger als 60 Zeichen sein; Ihr Besucher hat sonst Schwierigkeiten, den jeweils nächsten Zeilenanfang zu finden.
      • Stellen Sie Printversionen für längere Texte zur Verfügung (wenn Sie diese Texte für unentbehrlich halten).

      Ein weiterer Aufsatz zu diesem Thema ist Benno Homanns2Bibliothekarische Websites: 1. Defizite bibliothekarischer Website, der als Ergebnis eines Round Tables zu diesem Thema hervorging. Neben einigen der oben angeführten allgemeinen Tipps, gibt er noch einige spezielle zur Darbiertung der Informationen auf einer bibliohtekarischen Website.

      5. Funktion und Inhalt


      Gerade bei Linklisten gilt, dass die benutzerbezogene Auswahl und eine gute Beschreibung den Mehrwert jener erzeugen. Mit seitenlangen Listen nichtssagender Links ist dem Nutzer nicht geholfen und schreckt ihn wahrscheinlich sogar ab.
      In diesem Zusammenhang ist auch eine transparente Vermittlung der Zugänglichkeit der angebotenen Informationsressourcen von großer Bedeutung. Es erzeugt schnell Frustration beim Nutzer, wenn für ihn nicht ersichtlich ist, warum er auf eine Datenbank o.ä. nicht zugreifen kann, obwohl diese ihm doch gerade angeboten wurde.
      Wenn möglich sollte am Anschluss an die Recherche der Zugriff auf den elektronischen Volltext angeboten werden. Aber auch bei gedruckten Medien gilt es Selbstbedienungsoptionen wie das Bestellen oder Vormerken direkt über die Website zu ermöglichen.


      Die hier eingebrachten Emfehlungen und Tipps sollen mir im weiteren Verlauf meines Projekts bei der Umgestaltung der Website als Grundlage dienen. Ein weiters Tool, dass bei der Evaluation von bestehenden Websites - gerade bibliohtekarischen - behilflich sein soll, stellen Thomas Weinhold et al.3 in ihrem Aufsatz BibEval – Ein webbasierter Kriterienkatalog zur Usability-Evaluation von Bibliothekswebsites vor. Dabei handelt es sich um einen Fragenkatalog, der mittels Heuristiken mögliche Usability-Probleme aufzeigen soll. Eine Evaluation werde ich in dieser Woche damit durchführen.



      Literaturangaben


      Homann, B. (2002). Bibliothekarische Web-Sites: 1. Ergebnisse eines Round Tables. Bibliotheksdienst, 36(10), 1323-1335. Retrieved from http://bibliotheksdienst.zlb.de/2002/02_10_15.pdf

       Schulz, U. (2002). “Das stiehlt meine Zeit”: Über die Nutzungsqualität von Bibliothekswebsites. BuB, 54(4), 224-229. Retrieved from http://www.bui.haw-hamburg.de/pers/ursula.schulz/publikationen/bibliothekswebsites.pdf  

      Weinhold, T., Öttl, S., & Bekavac, B. (2011). BibEval: ein webbasierter Kriterienkatalog zur Usability-Evaluation von Bibliothekswebsites. Information - Wissenschaft & Praxis, 62(1), 11-18. Retrieved from http://www.b-i-t-online.de/pdf/iwp/IWP2011-1.pdf
       


      Weitere Quellen zu diesem Thema:

      Bekavac, B., Schneider, R., & Schweibenz, W. (Eds.). (2011). Benutzerorientierte Bibliotheken im Web: Usability-Methoden, Umsetzung und Trends (p. VI, 249). Berlin [u.a]: De Gruyter Saur.

      Eversberg, B. (2002). Bibliothekarische Web-Sites: 2. Bemerkungen zur öffentlichen Sprache der Bibliotheken. Bibliotheksdienst, 36(10), 1336-1343. Retrieved from http://bibliotheksdienst.zlb.de/2002/02_10_16.pdf

      Hamann, S., Weinhold, T., & Bekavac, B. (2011). Usability-Evaluation von Bibliothekswebsites anhand des webbasierten Kriterienkatalogs “BibEval.” Arbido, 16(3), 39-42. Retrieved from http://www.arbido.ch/userdocs/documents/Arbido_2011_3.pdf

      Hein, A. (2005). Kosten und Nutzen: Qualitätsmanagement für Websites - von früher bis heute. Information - Wissenschaft & Praxis, 56(8), 425-430. Retrieved from http://www.bit-informationsdesign.de/iwp-8-2005/IWP-8-2005-Hein.pdf

      Hutzler, E. (2002). Bibliothekarische Web-Sites: 4. Wege zu einer informativen nutzerorientierten Bibliothekswebsite. Bibliotheksdienst, 36(10), 1351-1357. Retrieved from http://bibliotheksdienst.zlb.de/2002/02_10_18.pdf

      Thissen, F. (2002). Bibliothekarische Web-Sites: 3. Designempfehlungen für bibliothekarische Web-Sites. Bibliotheksdienst, 36(10), 1344-1350. Retrieved from http://bibliotheksdienst.zlb.de/2002/02_10_17.pdf


      7. Dezember 2011
      von Patrick Lürwer
      Kommentare deaktiviert für Blogs als Kulturgut bewahren

      Blogs als Kulturgut bewahren

      TNW berichtet, dass die Library of Congress "has spoken in detail about an initiative that it is running with Twitter to record the communication 'of our time', through an archive of tweets from the service." 

      Ein beachtliches Projekt, dass das Leben/die Gedanken eines neuen Zeitalters bewahren könnte. Allerdings müsste - und meines Erachtens sogar vorrangig und im größeren Maße - das Gleiche für Blogs geschehen. Bei der Recherche zu einer Seminararbeit zur Entstehung der Weblogs, musste ich feststellen, dass viele Links bereits tot sind. Und gerade die ersten Posts sind ein bedeutendes Zeugnis einer sich verändernden Mediennutzung.

      Gutenberg ermöglichte es schlussendlich, dass jeder Bücher lesen kann. Blogs ermöglichen es, dass jeder schreiben und eine breite Masse erreichen kann.
      Daher ist es genauso wichtig diese Zeugnisse zu bewahren. Was die Gutenberg-Bibel als historisches Gut für das Medium Buch ist, sind die ersten Blog-Posts für das Phänomen Web 2.0. In ihnen lässt sich der gewaltige Umbruch vom Web 1.0 zum Web 2.0 nachvollziehen. War es anfangs nur einer begrenzten Menge von Personen möglich Inhalte im Web zu stellen, boten die aufkommenden Blog-Tools allen Menschen die Möglichkeit - auch ohne HTML-Kenntnisse - Inhalte zu verfassen. Würden bspw. die Posts verloren gehen, in denen das erst Mal der Begriff "Weblog" genannt wurde (bei Barger und Merholz), oder eines der ersten Online-Tagebücher (von Hall), so wäre dies ein großer Verlust. 

      Twitter als Microblogging-Dienst, der zentral die Tweets gespeichert hat, darf der Einfachheit halber nur der Anfang sein. Am Ende müssen Anstrengungen unternommen werden, auch dezentral verstreute Blogs für die Nachwelt zu erhalten. 

      26. November 2011
      von Patrick Lürwer
      Kommentare deaktiviert für Was wurde aus dem "Webclip zu Bibliotheken" des dbv?

      Was wurde aus dem "Webclip zu Bibliotheken" des dbv?

      Vor etwas mehr als einem Monat hat der dbv seinen in Auftrag gegebenen "viralen" Webclip auf Youtube eingestellt [s. dazu auch BuB 2011, H. 10, S. 711-714]. Was ist eigentlich aus ihm geworden? Hat er die gewünschte Wirkung erzielt?



      Wohl kaum. Denn schon kurz nach Erscheinen des Clips habe ich nichts mehr von ihm gehört und gesehen. Auch nach einer "Inkubationszeit" von einem Monat ist nichts infektiöses festzustellen. Die Zahlen sprechen für sich. Auf YouTube wurde der Clip insgesamt 7.288 mal angesehen, erhielt 40 "Gefällt mir" und nur sieben - wenn auch durchweg positive - Kommentare. Auf Vimeo sieht es nicht anders aus. Hier hätte man vielleicht noch erwarten können, dass der Clip wegen seiner künstlerischen Gestaltung auffällt, aber die Zahlen sind noch verheerender: 219 Aufrufe, 3 Likes und 0 Comments. 
      Wie sieht es allgemein mit der Verbreitung im Web aus? Um dem Clip eine kleine Starthilfe zu geben, hatte ich ihn zwei Wochen nach Veröffentlichung auf Facebook geteilt mit der Bitte dies ebenfalls zu tun. Das geschah zwei Mal und der Clip wurde kein Mal geliket. Dass ich zu wenige Freunde habe oder meine Shares nicht beachtet werden, daran kann es nicht liegen. Der Clip zum neuen "Planet der Affen" erhielt bestimmt das Zehnfache an Shares, Likes und Comments (Der Clip ist ein Paradebeispiel für ein Viral.). Das Gleiche stellt sich auf Google+ dar: Einmal geteilt, ein +1 (wobei sich das +1 eigentlich auf einen anderen Clip bezieht). Und zwei der vier Personen, die die Clips geteilt haben sind selbst Bibliothekare; also nicht die Zielgruppe.
      Das gleiche Bild erhält man auch, wenn man den Clip über Google sucht. Er wird nur auf Bibliotheks-/ bibliothekarischen Seiten nachgewiesen. Absolut nicht Sinn der Sache. Es sollen doch gerade neue Nutzerkreise angesprochen werden und nicht Personen, die bereits auf den Sites der Bibliotheken verkehren.

      Woran könnte es also gelegen habe? Ich bin kein Experte in Sachen "Virales Marketing", aber selbst als Laie fallen mir sofort einige Gründe ein:
      • Der Clip ist zu süß/niedlich. Das ist der einhellige O-Ton, der sich aus den Kommentaren als Reaktion auf den Clip, schließen lässt. So funktioniert virales Marketing einfach nicht. Erstaunlich finde ich in diesem Zusammenhang vor allem, dass es den Initiatoren des Clips durchaus bewusst gewesen ist, dass ein Video mit dem Ziel der viralen Verbreitung anders aufgebaut werden muss, als herkömmliche. So schreibt Brigitta Wühr in ihrem Beitrag in BuB: "Dementsprechend verletzt ein "Viral" schon mal absichtlich formale und inhaltliche Konventionen, um einen höheren Aufmerksamkeitswert zu erzielen." [BuB 2011, H. 10, S. 712] Warum wurde diese Prämisse nicht umgesetzt? Wo werden in dem Clip Konventionen verletzt? Er ist so ruhig, ordentlich und vernünftig, wie man sich eine Bibliothek vorstellt. Oder stellt der Clip schon das höchste Maß an vertretbaren Konventionsverletzungen dar? Trauen sich die deutschen Bibliothekare wirklich so wenig? Dann sind uns die amerikanischen Kollegen weit voraus, wie das bereits verlinkte Video gezeigt hat. (Aber man muss dazusagen, dass auch dieses nicht bei der breiten Masse angekommen ist.)
      • Der Clip berührt mich nicht. Der Clip spricht niemanden emotional an. Man sieht ihn, sieht ein paar Buchstaben, die etwas von ihrer Funktion in der Bibliothek erzählen, findet ihn süß und das war´s. Es bleibt nichts hängen. (Im Laufe dieses Post habe ich mir den Clip mehrmals ansehen müssen, um mich überhaupt daran erinnern zu können, was darin vorkommt und worum es geht.) Aber ein virales Video sollte meiner Meinung nach hoch emotional sein. Es soll mich zum Lachen, Grübeln, Weinen bringen. Es soll provozieren, polemisch sein, Leuten auf den Schlips treten. Mich an etwas erinnern; an Gutes wie auch Schlechtes. Egal was. Aber es muss mich auf jeden Fall emotional berühren, damit es mir im Gedächtnis bleibt. Und das leistet der Clip einfach nicht. Ich sehe ihn, denke "Och, der ist ja süß/nett gemacht" und vergesse ihn. Das Todesurteil für jedes Viral.
      • Der Clip fühlt sich alleine. Ein Video allein reicht nicht. Ist die Aufmerksamkeit erst einmal geweckt, muss neues Material nachgeliefert werden. Es muss ein Spannungsbogen erzeugt werden, damit das Interesse aufrecht erhalten wird. Der Zuschauer muss gespannt sein, was noch kommt. Gerade bei diesem Clip wäre es wichtig gewesen. Wie bereits geschrieben: Er bleibt nicht im Gedächtnis haften. Variationen hätten da vielleicht helfen können. (Ich bin mir natürlich über die Hintergründe bewusst, die zu diesem Clip geführt habe: Dass es sich um einen Wettbewerb handelte, dass es ein Experiment war, dass die finanziellen Mittel begrenzt sind. Trotzdem, so ist es nun einmal.)
      Dies sind die Punkte, die mir beim Angucken direkt aufgefallen sind. Kurze Zeit später bin ich auf ein Cheat Sheet zum Thema "Virales Marketing" gestoßen, das mich noch einmal darin bekräftigt hat. Dort heißt es:

      1. Stop being neutral
      2. Do something unexpected
      3. Don´t make advertisements
      4. Make sequels
      5. Allow and promote sharing
      6. Connenct with comments
      7. Never restrict access
      Gerade der sechste Punkt viel mir dabei ins Auge. Denn ich konnte keinen Austausch feststellen. Der Clip wurde bei YouTube eingestellt und das war´s. Es ist gerade bei einem solchen Experiment wichtig, Feedback einzuholen. Wie ist der Clip angekommen? Was hätte besser gemacht werden können? Woran liegt es, dass er offensichtlich nicht ankommt? - Ich hoffe, dass ich mit diesem Beitrage einen kleinen Teil dazu leisten konnte. Vom dbv finde ich keine Diskussion (Auf der Website ist der Clip zwar auf der Startseite verlinkt, aber ich kann mir ihn dort nur ansehen. Es wäre doch schön gewesen hier die Möglichkeit einzuräumen eine Feedback zu geben.)
      Es wird immer beklagt, dass sich Bibliotheken zu wenig nach außen präsentieren. Jetzt wird ein Versuch unternommen und dann nicht darüber gesprochen. Sehr schade. Denn meiner Meinung nach geht der Versuch in die richtige Richtung. Ttrotz all der oben genannten Kritikpunkte, finde ich allein die Idee bemerkenswert, offensiv an den (Noch-nicht-)Nutzer heranzutreten. Die Bibliotheken müssen ihre Leistungen offen kommunizieren. Und welches Medium böte sich da besser an, als jenes, mit dem sie im offenen Geltungskonflikt stehen. Es ist nun einmal so, dass das Internet in den Augen des "Normalsterblichen"/Nicht-Bibliothekars Bibliotheken überflüssig erscheinen lässt. Also muss dieses Klientel unter anderem dort abgeholt werden, wo es sich aufhält. Im Internet. 
      Trotzdem - oder gerade deshalb - möchte ich an dieser Stelle nicht mit Kritik enden, sondern mit Lob an die Macher des Filmes Studio fizbin, die sich offensichtlich Gedanken gemacht habe, wie man das komplexe Thema "Bibliothek und ihre Bedeutung" kommunizieren kann. Auch wenn der Clip sein eigentliches Ziel verfehlt habe mag, ist die Leistung die dahinter steckt anzuerkennen und zu bewundern. Ich wünsche ihnen alles Gute auf ihrem weiteren Werdegang. Und möchte hoffen, dass wir in Zukunft weitere innovative Filme von ihnen im Allgemeinen und für das Bibliothekswesen im Besonderen - auch von anderen Künstlern natürlich - sehen dürfen.