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Bibliothekarische Stimmen. Independent, täglich.

1. November 2011
von Patrick Lürwer
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Seminararbeiten zum Thema "Weblog"

In meinem Studium habe ich im Modul "Medien" eine Hausarbeit über Die Entstehung des Weblogs geschrieben. 
In dieser beleuchte das erste aufkommen von Weblogs bzw. ihrer unmittelbaren Vorläufer bis hin zur Entstehung von blogger.com. Dabei gehe ich auf die die wichtigsten Vertreter dieser neuen Form der Internetnutzung ein und stelle ihre Blogs kurz vor.

Lürwer, Patrick_Entstehung des Weblogs


Außerdem habe ich im Modul "Informationskompetenz" eine Seminararbeit verfasst, die Bibliothekarische Weblogs eingehender thematisiert.
Hierin werden einige bibliothekarische Weblogs vorgestellt, sowie der Nutzen und die Grenzen von solchen im Allgemeinen aufgezeigt.

Lürwer, Patrick_Bibliothekarische Weblogs_Möglichkeiten, Grenzen, Angebote

31. Oktober 2011
von Patrick Lürwer
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RSS wird immer weniger unterstützt?


In meinem vorangegangenen Post habe ich gerade erst über die Bedeutung von RSS-Feeds geschrieben, um auf einfachem Wege auf dem Laufenden zu bleiben. Mit Besorgnis habe ich daher den Post von Felicia Day gelesen, dass immer mehr Websites ihren RSS-Support kappen. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, bedeutete dies eine tiefgreifende Beeinträchtigung für dem informationellen Austausch.


Wie Day in ihrem Post herausstellt, wandern nicht nur immer mehr Websites und Blogs in die Silos von Twitter und Facebook ab. Sondern sie stellen die RSS-Unterstützung ihrer normalen, frei zugänglichen Sites - wenn sie diese weiter betreiben - gänzlich ein. Ich fand es schon in der Vergangenheit problematisch, dass Websites - und vor allem Blogs -  vermehrt dazu tendierten ihre Updates über diese beiden Kanäle zu veröffentlichen. Zum einen sind diese beiden Plattformen - wie es auch Day schreibt - gänzlich ungeeignet, um einen großen Menge von eingehenden Informationen Herr zu werden. Um es mit ihren Worten zu sagen, it´s an pain in the ass Posts mithilfe von Twitter und Facebook gezielt zu folgen, geschweige denn sie zu sortieren und thematisch zu gruppieren. Twitter bietet Listen an, die ich als sehr umständlich empfinde. Facebook bietet überhaupt keine Lösung an. 
Außerdem: Beschränkt sich eine Website darauf ihre Updates nur noch via Fb/Twitter zu verbreiten, werden Nutzer ausgesperrt, die nicht in diesen Netzwerken vertreten sind. Twitter bietet zwar das Folgen von Tweets mittels RSS an. Allerdings kennt kaum jemand diese Funktion. (Hier eine Anleitung) Fraglich ist auch, wie lange es diese Möglichkeit noch geben wird. Auch Fb bot in der Vergangenheit einen RSS-Feed an, hat diesen aber mittlerweile eingestellt. Man möchte die Leute ja dazu bringen, die Plattform zu nutzen und nicht parasitär aus ihr Nutzen zu ziehen. 
Noch schlimmer ist es, wenn Sites vollständig zu Facebook umziehen. Dann war es das mit der öffentlichen Zugänglichkeit. Bei Twitter kann ich zumindest noch den Tweet-Link kopieren und an anderer Stelle - außerhalb von Twitter - verbreiten. Facebook erlaubt mir nicht einmal das. Was in Facebook ist, bleibt in Facebook.

Zurück zur Einstellung der RSS-Unterstützung: Sollte dies wirklich der Fall sein, stellt es ein wesentliches Hemmnis dar an Updates der betreffenden Seiten zu kommen. Verfolge ich nur eine kleine Zahl von Websites kann ich diese noch einzeln aufrufen, um auf dem Laufenden zu bleiben. Aber einer großen Anzahl Herr zu werden ist schlicht unmöglich, wenn eine RSS-Unterstützung nicht mehr gegeben ist. Es ist also zu hoffen, dass sich die obige Meldung von Day nur auf einzelne Seiten bezieht und nicht ein allgemeiner Trend ist.

Ich hoffe, dass die Akteure schnell merken, dass sie sich selbst den Boden unter ihren Füßen wegziehen, wenn sie ihre Nutzer dazu verpflichten Facebook und Twitter als Vermittler zu akzeptieren oder - noch schlimmer - aktiv nach Updates suchen zu müssen. Ohne RSS wird das Internet nicht so komfortabel bleiben wie bisher.

26. Oktober 2011
von Patrick Lürwer
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Nützliche Tools und Informationsquellen für den studentischen Bi-InMa-Alltag

Ein Studium ohne Internet ist heute kaum noch vorstellbar. Allerdings hat sich die Arte der Nutzung in den letzten Jahren merklich verändert. Während meines Abiturs/meiner Ausbildung  gab es für mich eigentlich nur Google und die Wikipedia. Seit dem Beginn meines Studiums stieg der Umfang der verwendeten Tools/Informationsquellen drastisch. An dieser Stelle möchte ich einen kleinen Überblick geben.


Eines der wichtigsten Kommunikationsmittel ist für mich heute Facebook (hier habe ich bereits auf Google+ einen kleinen Beitrag dazu geschrieben). Fast die gesamte Kommunikation unseres Studiengangs verläuft darüber. Zu Beginn unseres Studiums gründeten wir eine Gruppe, die bis heute für jedweden Zweck rege genutzt wird. Handelt es sich nun um eine Nachfrage zu einer Hausarbeit oder für die Wochenendplanung. Hat man eine Frage so wird diese kurz gepostet; wer eine Antwort weiß, kann zu jeder Zeit einen Kommentar hinterlassen. Gerade in den Klausurphasen hat sich Fb als unverzichtbar erwiesen. Ich persönlich habe dem Bilden von Lerngruppen vollkommen abgeschworen. Bei Fragen wird die Fb-Community zu Rate gezogen. In dieser Zeit sitzt sowieso ein Großteil der Studenten vor dem PC und folglich kann auch direkt eine Diskussion im Gruppenchat geführt werden. Zusammenfassungen können als Dokument in der Gruppe hinterlegt werden. Allerdings ist diese Funktion sehr rudimentär. Zu einem geeigneteren Tool zum Austausch von Dokumenten komme ich weiter unten.Geht es um eine Terminfindung o.ä. weniger komplizierte Fragen, wird die Umfrage-Funktion verwendet.

Als zweites soziales Netzwerk hat sich Google+ bei mir durchgesetzt. Allerdings verwende ich es ganz anders als Fb. Ist Fb mehr auf die soziale Interaktion ausgelegt, geht es mir bei G+ vor allem um den Informationsaustausch. Ich folge einer ganzen Reihe von Personen, die im BID-Bereich - im weitesten Sinne - tätig sind (hier der Circle). Teilweise doppeln sich deren Beiträge mit Posts in Blogs (mehr dazu weiter unten), aber im Gegensatz zu diesen ist das Lesen und die  Kommentierung der Beiträge viel leichtgängiger. Ich habe alle Beiträge von verschiedenen Personen in meinem Stream beisammen und muss mich nicht durch meinen RSS-Reader klicken oder sogar die Blogs einzeln aufrufen. Mit der Implementierung der Hashtag-Funktion ist die thematische Suche nach Beiträgen und das verfolgen dieser in Echtzeit wesentlich erleichtert worden.
Was G+ besonders von Fb unterscheidet ist, dass ich nicht mit den Personen, deren Beiträge ich lesen will, "befreundet" sein muss. Durch das hinzufügen einer Person zu meinen Kreisen kann ich ihren öffentlichen Posts - vergleichbar zu Twitter - folgen, ohne dass mir jene ebenfalls folgen muss. Fb hat zwar recht schnell nachgezogen und eine vergleichbare Funktion implementiert. Jedoch ist diese beim Erstellen eines Post nicht so präsent und wird von mir kaum genutzt. 

Weiterhin verfolge ich mittels eines RSS-Readers (in meinem Fall Google Reader) - wie bereits erwähnt - einer Reihe von Blogs (hier eine Liste als Import für den Google Reader oder hier als OPML-Datei). Im Gegensatz zu den Beiträgen bei G+ finden sich hier mitunter auch länger resp. ausführlichere Posts. Auch sind bei Weitem nicht alle Blogger mit ihren Beiträgen in den sozialen Netzwerken vertreten, sodass der Informationsumfang beträchtlich größer ist. (Hier gibt Prof. Dr. Schumann eine sehr gute Einführung in die Thematik RSS-Feeds)

Bereits etwas antiquiert aber dennoch sehr nützlich und informativ sind weiterhin die einschlägigen Mailinglisten. Dazu zählen bei mir die inetbib-, RABE- und die RAK-Liste (hier noch eine Zusammenstellung von Mailinglisten des hbz). Umständlich finde ich, dass die Kommunikation eben über Mails verläuft und dadurch nicht die Übersichtlichkeit des Kommentarverlaufs wie bei Blogs oder Fb/G+ gegeben ist. Möchte man noch einmal eine Diskussion im Nachhinein nachlesen, muss man das Listen-Archiv bemühen.

Wie bereits oben erwähnt ist das Einstellen von Dokumenten in Fb nur bedingt möglich und sinnvoll. Zum einen geht eine Großteil der Formatierung verloren. Zum anderen können nur Textdokumente gespeichert werden. Als unverzichtbares Tool für den Austausch - auch von größeren Mengen - von Dokumenten und Dateien jeglicher Art, hat sich Dropbox erwiesen. Bei Db handelt es sich um einen Cloud-Dienst. Das Besondere ist, dass man einen Client auf seinem PC installieren kann. Bei diesem wird im Wesentlichen ein Ordner generiert - die Dropbox. Alle Dateien, die in diesem Ordner abgelegt werden, werden automatisch mit der Cloud synchronisiert. Befindet man sich an einem Rechner, auf dem der Client nicht installiert ist, so ist der Zugriff auf die Dateien auch mittels eines Browsers möglich. Soll ein Ordner von mehreren Personen als Austausch-Ordner verwendet werden, kann dieser für andere Db-Nutzern freigegeben werden. Auch kann man einzelne Dateien für Personen, die nicht bei Db angemeldet sind, zugänglich machen, indem eine Public-Link erzeugt wird, der auf das Dokument/die Datei verweist. Ein gleichzeitiger Zugriffe/eine gleichzeitige Bearbeitung eines Dokuments ist zwar möglich, erzeugt aber schlussendlich zwei unterschiedliche Dateien, um Version-Konflikte zu vermeiden. Sollte eine Bearbeitung unerwünschte Veränderungen hervorgerufen haben, so kann man die Vorgänger-Version wieder herstellen. Die kostenlose Version von Db hat ein anfängliches Datenvolumen von 2 GB. Dieses kann jedoch durch das Anwerben von weiteren Personen und weitere Kniffe schnell erhöht werden.

Um dem oben angesprochenen Problem auszuweichen, dass es bei der gleichzeitigen Verwendung eines, in der Db hinterlegten, Dokuments zu Konflikten kommen kann, bietet sich die gemeinsame Erstellung von Dokumenten mit Google Docs an. Vorteilhaft ist hier, dass nur ein Nutzer ein Google-Konto besitzen muss. Anderen Nutzern können Lesen-, Kommentar- und Bearbeitungsrechte eingeräumt werden. Bei der gleichzeitigen Bearbeitung eines Dokumentes ist zu sehen, wer momentan beteiligt ist. Die jeweiligen Elemente der einzelnen Nutzer werden durch einen farblichen Curser angezeigt. Auch der Import von bereits bestehenden Dokumenten (bspw. aus Word/Excel) ist möglich.

Im Rahmen zweier Seminararbeiten zum Thema "Weblog" musste ich sehr viel im Internet recherchieren. Die Verwaltung der gefundenen Links mittels des im Browser enthaltenen Lesezeichenmanagers stellt sich sehr schnell als unpraktisch, umständlich und nicht zufriedenstellend heraus. Als alternatives Tool mit einem wesentlich größerem Funktionsumfang bot sich Diigo an. Prof. Dr. Schumann von der Universität Tübingen gibt hier  eine gute Einführung zur Verwendung von Diigo als Instrument der Internetrecherche und des Wissensmanagements. Mittels Diigo lassen sich Textstellen auf Internetseiten markieren und Notizen anbringen. Wird für einen Seite ein Bookmark erzeugt, können Schlagwörter vergeben, eine Beschreibung des Links angelegt und dieser einem Ordner hinzugefügt werde. Außerdem können einzelne Links oder ganze Ordner veröffentlicht werden (hier meine Freigaben).

Hat man es mit Quellen aus Monographien, Zeitschriften etc. zu tun braucht man früher oder später ein Literaturverwaltungsprogramm, um die Übersicht zu behalten. Als kostenloses Tool (mit Einschränkungen: bspw. nur 100 Einträge pro Projekt) steht Citavi zur Verfügung. Mit diesem lassen sich bibliographische Angaben zu Quellen erfassen, Schlagwörter vergeben, Annotationen und Inhaltsverzeichnisse abbilden und vieles mehr. Besonders hilfreich ist, dass sich die Quellen der Strukturierung einer wissenschaftlichen Arbeiten entsprechend anordnen lassen. Außerdem bietet das Programm eine ganze Reihe von vordefinierten Zitierstilen, die in ein Dokument übernommen werden können. (hier eine Einführung von Dr. Plieninger).

Da sich die Wissensvermittlung in den Lehrveranstaltung zumeist nicht linear ergibt, ist das Festhalten des Stoffes in reinen Fließtexten (bspw. in einem Word-Dokument) problematisch. Muss man zu einem späteren Zeitpunkt weitere oder neue Informationen hinzufügen kann es leicht den Kontext zerreißen oder die neuen Informationen wandern ans Ende des Dokuments. Hier bietet sich die Verwendung eines Wikis an. Das  TiddlyWiki ist eine einfach zu handhabende und praktische Lösung. Das gesamte Wiki besteht aus einer HTML-Datei, die man in jedem Browser öffnen kann. Um sie überall hin mitnehmen zu können kann man sie ganz einfach auf einem USB-Stick speichern oder hinterlegt sie im Dropbox-Ordner. Eine gute, deutsche Anleitung findet sich hier.

Möchte man bspw.die einzelnen Schritte einer Recherche oder eines Arbeitsgang mit einem Programm festhalten, kann man auf die Software Wink zurückgreifen. Mit dieser können Captures anfertigt und in einer Datei gespeichert werden. Bei einer Präsentation kann man die einzelnen Schritte natürlich per Hand vorführen. Möchte man diese jedoch dem Publikum zur Nachnutzung zur Verfügung stellen steht man vor einem Problem. Die rein textliche Wiedergabe ist wenig anschaulich und nicht so aussagekräftig. Schöner ist es da, wenn die Zuhörer die Wink-Präsentation zur Verfügung gestellt bekommen. Aber auch wenn das Internet mal wieder ausfällt ist man mit Wink auf der sicheren Seite. Hat man einen Suchvorgang erfasst, lässt sich dieser schneiden und es können Notizen hinzugefügt werden. Darüber hinaus gibt es noch eine Vielzahl weiterer Features. Zwei Tutorials, die über den Help-Reiter im Programm angesteuert werden können, vermitteln eine gute Einführung.

23. Oktober 2011
von Patrick Lürwer
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Ein neues Blog, eine neue Stadtbibliothek

Was würde besser als erster Post in meinem neuen Blog passen, als ein Bericht über die neue Stuttgarter Stadtbibliothek? Gestern war die Stadtbibliothek im entstehenden Europaviertel zum ersten Mal im Rahmen der Stuttgartnacht für die breite Öffentlichkeit zugänglich. Heute nutzte ich das gute Wetter, um mir beim Tag der offen Tür selbst ein Bild zu machen. Bisher konnte ich die Bibliothek immer nur von außen in Augenschein nehmen, da sie meiner Hochschule direkt gegenüber liegt.


Die Bibliothek erreicht man zur Zeit über die Fußgängerbrücke an der U-Bahn-Station Türlenstraße/ Bürgerhospital. Als erstes fiel mir jedoch weniger das Gebäude an sich auf, als vielmehr die Schlange, die sich vor dem Eingang gebildet hatte, und die bis zur Rückseite der Bibliothek reichte. 
Jede Ausrede in Kauf nehmend, um nicht wieder in meiner Wohnung zurückzumüssen und mich durch die AARC2 zu kämpfen, stellten ein Kommilitone und ich uns an. Überraschenderweise konnten wir bereits nach einer Viertelstunde durch die Eingangstür treten. [Der Versuchung, durch einen der Nebeneingänge, durch die Besucher die Bibliothek verließen, hinein zu gelangen, widerstanden wir.]

Beim Betreten der Bibliothek fielen sofort die vielen Fernseher auf, auf denen man mittels Kopfhörern unterschiedlichen Autorenlesungen lauschen konnte. Ebenfalls im Eingangsbereich untergebracht sind die Rückgabe-Terminals. Und hier stellte sich mir die erste Frage. Ist die Rückgabe von Medien nur während der Öffnungszeiten möglich? [[Update: Heute ist mir aufgefallen, dass direkt im Eingangsbereich ein weiterer Rückgabeautomat steht, der wohl auch außerhalb der Öffnungszeiten nutzbar ist.]] Der Zugang zu den weiteren Etagen kann zwar mittels Türen geschlossen werden, aber wegen der o.g. Fernseher dürfte eine Öffnung außerhalb der Öffnungszeiten wohl kaum zu realisieren sein. Ein erhebliches Manko. Geht dadurch doch ein wesentlicher Nutzen der durch RFID gesicherten/verbuchbaren Medien verloren.

Erfreulich war hingegen, dass ich mich sogleich in das "verschlüsselte" WLAN einwählen konnte. [Wirklich verschlüsselt ist es nicht, da der Name des WLANs "Passwort=Bibliothek" lautet.] Vorbildlich. Hat man kein Netbook/Notebook/Tablet/Smartphone/... dabei, kann man einen der öffentlichen PC-Arbeitsplätze nutzen. Desweiteren begeisterten mich die per Touch-Oberfläche bedienbaren Auskunftstafeln. Entweder man browst durch die einzelnen Stockwerke oder sucht nach Themenbereichen resp. Systematikstellen.


Weiter ging es in das vier Stockwerke hohe Herz, welches einen imposanten Anblick bietet. In der Mitte befindet sich eine kleine "Pfütze", die "das bauliche Überbleibsel eines weitaus größeren Wasserbassins, das ursprünglich die Bibliothek umrahmen sollte", bildet. Auch heute hatten wieder, wie man anhand der Wasserspuren erkennen konnte, einige Besucher nasse Füße bekommen.  


Die Treppe nehmend erklommen wir die erste Etage, in der sich die Abteilung "Musik" befindet. Die Regaleanordnung bietet genügend Platz und für ausreichend Sitzgelegenheiten ist gesorgt. Sogar ein Klavier mit Kopfhörern ist hier zu finden. Außerdem kann man sich CD-Player und - soweit ich das richtig gesehen habe - Netbooks - oder waren es DVD-Player - ausleihen. 


In der zweiten Etage befindet sich die Kinderabteilung mit einzelnen thematischen Abteilen und Spielgelegenheiten.
Die dritte Etage ist dem Bereich "Leben" gewidmet. Hier finden sich die Sachbücher vom Thema Religion/Weltanschuung über Pädagogik/ Erziehen/ Lernen bis hin zu Sport/Freizeit. [Sachgruppen: K, L, M, N, V, X, Y]


Ab der vierten Etage weichen die um das "Herz" herum gebauten Abteilungen einer auf dem Kopf stehenden Pyramide, an deren Wänden sich die Bücherregale entlangziehen.  Die Etage ist für das  Thema "Wissen" reserviert. Beginnend bei "Allgemeines", endend bei Technik/Handwerk/ EDV/Zeitschriften. [Sachgruppen: A, F, G, H, T, U, W] Das ganze Ambiente ist sehr beeindruckend. Negativ aufgefallen sind mir jedoch die sehr schmalen Treppen. Selbst bei normalem Besucheraufkommen dürfte es auf diesen eng werden und der ein oder andere Rempler ist vorprogrammiert. 


In der fünften Etage befinden sich die restlichen Sachgruppen [C, D, E, O]. Die Belletristik befindet sich im sechsten und siebten Obergeschoss. Außerdem befinden sich hier die Sachgruppe "P",  die Hörbücher sowie die Jugendromane/Junge Bibliothek. 
Den Abschluss bildet das achte Stockwerk, welches dem Thema "Kunst" gewidmet ist. Neben den Sachgruppen "R" und "S" gibt es auch Spielfilme und die Graphothek. Außerdem lädt ein kleines Café zu einer kleinen Verschnaufpause ein.


Zusammenfassend kann ich sagen, dass mir die neue Bibliothek gefällt. Auch wenn ich Bibliotheken lieber in alten Gebäuden, wie dem der ehemaligen Stuttgarter Stadtbücherei sehe, bin ich positiv beeindruckt. Der Kritik, dass die Bibliothek von außen gewöhnungsbedürftig aussieht, pflichte ich zwar weiterhin bei, hoffe aber, dass sie durch das entstehende Europaviertel etwas entkräftet wird. Noch ragt die Bibliothek einfach zu alleine aus dem brach liegenden Bauumland heraus. Mein Eindruck von der Innengestaltung ist zwiespältig. Zum einen gefällt mir die Architektur. Andererseits finde ich sie für eine Bibliothek zu kühl. Außerdem scheint mir zuviel Wert auf die architektonische Ausgestaltung gelegt worden zu sein, was darin resultierte, dass Aspekte der Bestandspräsentation und -organisation in den Hintergrund treten mussten. Als Beispiel möchte ich hier nur das wenig durchdachte Leitsystem anführen. Die Schilder sind viel zu klein, um sich von Weiten an ihnen zu orientieren. Zumeist muss man direkt vor den Regalen stehen, um zu erkennen welche Bücher hier stehen. 
Dem häufig verwendeten Ausdruck "steril" möchte ich widersprechen, denn dieser würde Sauberkeit voraussetzen. Das soll jetzt nicht falsch verstanden werden. Die Bibliothek ist nicht dreckig, aber durch die hellen Böden und trotz des Einsatzes einer Armee von Reinigungskräften während des Publikumsverkehrs zeichnet sich doch schnell ab, dass es eine großer Herausforderung sein wird Klarschiff zu machen. Die kommende Herbst-/Winterzeit mit matschigen Schuhe und gesalzenem Tauwasser wird zeigen, wie groß der Aufwand wirklich ist.
Nichtsdestotrotz bin ich froh über die neue Stadtbibliothek, die dem Platzmangel der alten endlich Abhilfe schafft und durch ihren Leuchtturmeffekt vielleicht neue Nutzer in die Bibliothek führt. [Warum wurde in diesem Zusammenhang eigentlich nicht der dbv-Webclip gezeigt? Das wäre doch die Gelegenheit gewesen.] Auf jeden Fall habe ich heute einen schönen Tag in der Bibliothek verbracht und werde mich auch in Zukunft öfter dort einfinden. Sei es um Freistunden zu überbrücken, in Ruhe arbeiten zu können oder um einfach durch die Regale zu schlendern. 


[Kommilitone Sebastian hat hier etwas humoristischer über unseren Besuch geschrieben.]
[Fotos auf Picasa von Sebastian und von mir.]