Pl4net.info

Bibliothekarische Stimmen. Independent, täglich.

11. August 2014
von Thomas Stockinger
Kommentare deaktiviert für Ank./CfP: Bloggen in Geschichtswissenschaft und Archivwesen (Workshop, Wien, 10.11.2014)…

Ank./CfP: Bloggen in Geschichtswissenschaft und Archivwesen (Workshop, Wien, 10.11.2014)…

Montag, 10. November 2014 (ganztägig)
Universität Wien

Veranstalter: Institut für Österreichische Geschichtsforschung, Wien

Organisation: Maria Rottler (Regensburg), Thomas Stockinger (Wien)

Weblogs gewinnen in Geschichtswissenschaft und Archivwesen [1] inzwischen auch im deutschsprachigen Raum zunehmend an Bedeutung [2]. Sie erlauben es, schnell und kostenlos zu publizieren und schaffen so in niederschwelliger Weise Öffentlichkeit. Dabei können sie ganz unterschiedliche Funktionen erfüllen: (aktuelle) Information, Diskussion und Austausch, Vernetzung und Zusammenarbeit über räumliche Entfernungen und institutionelle Grenzen hinweg, Werbung für gesellschaftliche Anliegen der Forschung (z. B. Mobilisieren für Petitionen), Vermittlung von Erkenntnissen an ein außerwissenschaftliches Publikum, aber auch die vollwertige Publikation wissenschaftlicher Resultate (beispielsweise in Form von Miszellen).

Der Workshop soll einerseits dem Austausch von Bloggerinnen und Bloggern aus dem Bereich der Geschichtswissenschaft und des Archivwesens dienen, vor allem aber interessierte Historikerinnen und Historiker, Archivarinnen und Archivare sowie fortgeschrittene Studierende an die Möglichkeiten und Chancen des Bloggens heranführen.

Den einführenden Vortrag wird Wolfgang Schmale halten. Für Beiträge konnten wir bereits etliche Bloggerinnen und Blogger aus Wien, aber auch aus Deutschland gewinnen, die ihre Erfahrungen mit ganz unterschiedlichen Blogs einbringen werden.

Thematisiert werden sollen auch zentrale Fragen des Status von Blogs und verwandten Medien im Rahmen der aktuellen Entwicklung der Wissenschaftskommunikation (etwa: Zitierfähigkeit, Langzeitarchivierung, Qualitätssicherung, Open Peer Review) sowie rechtliche Aspekte des Bloggens [3].

Geplant sind außerdem praktische Einführungen in WordPress (mit Übungen am Schulungsblog) und weitere Werkzeuge des Web 2.0, unter anderem in Twitter [4] und RSS-Feeds sowie in die Möglichkeiten des kollaborativen Bibliographierens mit Zotero; beschäftigen werden wir uns darüber hinaus mit Podcasts.

wbgavie

Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung wird aber erforderlich sein; Details zum Programm und zu den einzelnen Beiträgen folgen ab September in einem eigenen Blog und in verschiedenen Social-Media-Kanälen.

Hashtag auf Twitter ist #wbgavie.

Die Veranstaltung auf Facebook (mit Details und weiterführenden Links):
https://www.facebook.com/events/309451165898715

 

Wer sich noch mit einem Kurzbeitrag einbringen möchte, ist herzlich eingeladen, sich bis zum 10. September per Mail bei uns (maria.rottler@gmail.com, thomas.stockinger@univie.ac.at) zu melden. Denkbar sind neben Kurzpräsentationen im Rahmen des Workshops auch Projektvorstellungen im Blog. Poster oder Flyer zu wissenschaftlichen Blogs können gerne vor Ort gezeigt oder verteilt werden.

 

Über eine Weiterleitung der Vorankündigung würden wir uns natürlich freuen.
Maria Rottler, Thomas Stockinger

[1] Am 3. und 4. April 2014 fand in Stuttgart die Tagung "Offene Archive 2.1. Social media im deutschsprachigen Raum und im europäischen Kontext" statt. Zwei der Tagungsberichte wurden kürzlich im Blog "Archive 2.0" veröffentlicht: Thekla Kluttig, Das Leben von Menschen bereichern. Bericht über die Tagung "Offene Archive 2.1 – Social media im deutschen Sprachraum und im internationalen Kontext", in: Archivar 67 (2014) H. 3, 298–301, online: http://archive20.hypotheses.org/1947; Christoph Sonnlechner, Tagung "Offene Archive 2.1. Social Media im deutschen Sprachraum und im internationalen Kontext", in: Scrinium 68 (2014), 194–196, online: http://archive20.hypotheses.org/1967.

[2] Michael Schmalenstroer konnte vor Kurzem verkünden, dass er nun 200 (deutschsprachige) Geschichtsblogs in seinen Blogaggregator "Planet History" aufgenommen habe. Michael Schmalenstroer, 200!, in: Weblog Schmalenstroer.net, 28. 7. 2014, http://schmalenstroer.net/blog/2014/07/200/. Deutschsprachige geisteswissenschaftliche Blogs im Katalog von Open Edition: http://www.openedition.org/8768?pubtype=carnet. Zum geschichtswissenschaftlichen Bloggen: Peter Haber – Eva Pfanzelter (Hg.), historyblogosphere. Bloggen in den Geschichtswissenschaften, München 2013, http://dx.doi.org/10.1524/9783486755732.

[3] In Artikelserien in Archivalia und im Redaktionsblog von de.hypotheses.org beschäftigt sich Klaus Graf mit Rechtsfragen des Bloggens.

[4] Eine Einführung in Twitter für HistorikerInnen bietet: Mareike König, Twitter in der Wissenschaft: Ein Leitfaden für Historiker/innen, in: Weblog Digital Humanities am DHIP, 21. 8. 2012, http://dhdhi.hypotheses.org/1072.

18. März 2014
von Thomas Stockinger
Kommentare deaktiviert für Petition „Science is Future“ / Petition „Wissenschaft ist Zukunft“…

Petition „Science is Future“ / Petition „Wissenschaft ist Zukunft“…

- English version below -

Im Zuge der Budgetverhandlungen für den Zeitraum 2016 bis 2018, die derzeit in Österreich zwischen dem Finanzministerium und den einzelnen Ressorts im Gange sind, steht für die öffentliche Forschungsförderung viel, wenn nicht alles auf dem Spiel. Alle größeren Institutionen in diesem Bereich sind bereits seit Jahren auf unzureichende Budgets gesetzt; beim FWF als größtem Förderer von Grundlagenforschung sind nunmehr die Rücklagen aufgebraucht, ohne eine Aufstockung des Grundetats müsste sehr bald eine wesentliche Einschränkung der Tätigkeit Platz greifen. Der Österreichischen Akademie der Wissenschaften geht es nicht viel anders, auch die Universitäten sind massiv betroffen. Eine Bereitschaft wenigstens zu den absolut notwendigen Maßnahmen ist allerdings seitens der Regierungsspitze derzeit nicht zu erkennen. Dies ist, selbst angesichts der angespannten Gesamtfinanzlage der Republik, umso unverständlicher, als es sich um verhältnismäßig geringe Beträge handeln würde.

Mehrere österreichische Förderinstitutionen und zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Disziplinen und Fachgebiete beteiligen sich daher an der vom Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds initiierten Petition „Wissenschaft ist Zukunft“, mit der dazu aufgefordert wird, wenigstens das unabdingbar erforderliche Minimum zur Aufrechterhaltung des Betriebs bereitzustellen.

Ein Bild vom Ernst der Lage vermittelt etwa dieser Zeitungsbericht, in dem vor wenigen Tagen die Spitzen des FWF die Lage ihrer Institution sehr deutlich beschrieben haben; oder dieser mit einer Stellungnahme der ehemaligen Präsidentin der Europäischen Forschungsrats, Helga Nowotny; oder dieser mit der Position des Österreichischen Forschungsrates. Erhellend ist aber auch schon ein Blick auf die Seite des FWF, wo etwa nachgelesen werden kann, weshalb zwei der hochrangigsten Förderkategorien bereits für dieses Jahr eingestellt werden mussten.

Zur Startseite der Petition mit der Möglichkeit zur Unterzeichnung geht es hier. Jede Stimme, die sich anschließt, sei es aus Österreich oder von anderswo, ist höchst willkommen.

- English version -

The future of publicly funded research in Austria is at stake in the negotiations currently ongoing between the Austrian Finance Ministry and the other departments of the government for the federal budget for the years 2016 to 2018. All major research institutions in Austria have been running on grossly insufficient budgets for years; the Austrian Science Fund, the country's largest agency for fundamental research, has used up its financial reserves and, without a substantial increase to its annual budget, will have to severely curtail its activities. The Austrian Academy of Sciences is in a similar situation. The universities are likewise seriously affected. A willingness to commit to even the most urgently necessary measures is not currently detectable on the part of the leaders of the Federal Government. Even taking into consideration the difficult overall budget situation of the Republic, this attitude is difficult to understand given that the sums involved are comparatively quite moderate.

Several Austrian research agencies and numerous scientists and researchers from all fields and disciplines are therefore taking part in the petition "Science equals Future", initiated by the Vienna Science and Technology Fund. This petition aims to persuade the decision-makers in Austria's government to finally give a serious commitment at least to the most essential level of funding required for the continued operation of the agencies.

The petition is available in English here. Any voice in support, whether from inside or outside Austria, from within the scientific community or from any part of society, is heartily welcome.

Some newspaper reports (in German) detailing the grim situation for research in Austria:

- the leaders of the Austrian Science Fund discuss the situation of their institution here

- the former president of the European Research Council, Helga Nowotny, speaks on the insufficient recognition of research in Austrian politics here

- the chairman of the Austrian Research Council, Hannes Androsch, articulates similar demands here

- information in the Austrian Science Fund's newsletter on the discontinuation of its two highest-ranking funding schemes for 2014 here