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Bibliothekarische Stimmen. Independent, täglich.

21. März 2014
von Wolf Thomas
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Pom­mer­sches Lan­des­mu­se­um er­wirbt Brie­fe von Cas­par Da­vid Frie­drich


Caspar David Friedrich an Adolf, Heinrich und Christian Friedrich, 2./3. Oktober 1825; Pommersches Landesmuseum, Greifswald

Das Pommersche Landesmuseum in Greifswald hat 55 Briefe von und an Caspar David Friedrich (1774-1840) erworben. Die Kulturstiftung der Länder unterstützte den Ankauf.
Er wusste sich zu inszenieren: Mit Sätzen wie „Die Kunst mag ein Spiel sein, aber sie ist ein ernstes Spiel“ etablierte Caspar David Friedrich seinen Ruf als tiefsinniges Künstlergenie – konform dem Ideal der Romantik. Werke wie „Der Mönch am Meer“ wurden als schönste Sinnbilder der Einsamkeit interpretiert, und im Rückschluss unterstellte man dem Privatmann Friedrich wenn schon nicht düstere Schwermut, so doch allemal Ernsthaftigkeit. Dass der Meister des Melancholischen aber privat durchaus spielerische Freude am Trivialen hatte, verrät eine wertvolle Sammlung von Friedrich-Briefen, die nun das Pommersche Landesmuseum in Greifswald erwerben konnte. In den Zeilen an seinen Bruder Christian aus dem Jahre 1808 frönt Caspar David durchaus auch den Wonnen des Dorfgeredes, nonchalant berichtet er vom Erbprinzen von Weimar: „Daß Gerücht geht hier sehr stark, dass [er] verliebt sein soll (pikant, da er verheiratet war), versteht sich, in ein Mädchen.“

So manch überraschenden Einblick in die Persönlichkeit Caspar David Friedrichs (1774–1840) gewährt das 55 Schriftstücke umfassende Konvolut mit 32 eigenhändigen Briefen des Künstlers, 22 aus der Feder von Geschwistern und Freunden sowie mit einem Manuskript der vermutlich von Johann Friedrich Wizani stammenden Erzählung „Die Überfahrt“. Die seltenen Stücke aus den Jahren 1807 bis 1830 zeugen auch von Friedrichs tiefem Glauben und den engen Banden der Greifswalder Familie. Aus Dresden – hier hatte sich der Maler dauerhaft niedergelassen – klagt der Freischaffende den Verwandten in der Greifswalder Heimat seine Geldnöte oder berichtet aus dem Schaffensprozess neuer Werke. Zahlreiche Witze und Anekdoten, mit denen er seine Briefe würzt, verraten, dass Friedrich seinen Humor auch dann nicht verliert, wenn der Geldbeutel mal wieder leer und die „gegenwärtige Lage drükkend“ ist. Kulturgeschichtlich erweisen sich die zumeist mit dunkler Tinte beschriebenen dünnen Blätter – übrigens solche, wie sie Friedrich auch für Zeichnungen verwendete – freilich als ebenso spannend, liest man sie als Kommentar zur damaligen pommerschen Kunstszene und zum politischen Geschehen in Zeiten der französischen Besetzung unter Napoleon.

Diese sogenannten Geschwisterbriefe finden jetzt mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder und der Hermann Reemtsma Stiftung ihren Weg nach Greifswald – die Geburtsstadt des Malers. Das kostbare Konvolut erweitert die Romantiksammlung des Pommerschen Landesmuseums, das sich unter anderem dem Erbe Caspar David Friedrichs verschrieben hat. Es gesellt sich zu sieben Friedrich-Gemälden und einem umfangreichen Grafikbestand. Zu bestaunen ist der intime Briefwechsel in einer Ausstellung ab dem 30. August 2014, wenn Greifswald den 240. Geburtstag Friedrichs feiert: In der Gemäldegalerie wird man dann auch einen erhellenden Blick hinter die Fassade des oftmals als scheu und introvertiert dargestellten Künstlers werfen können.
Quelle: Pressemitteilung der Kulturstiftung der Länder, 18.3.2014

14. März 2014
von Wolf Thomas
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Crowdsourcing-Projekt des Staatsarchivs Hamburg

Ungeklärte Provenienz von Urkunden aus dem 12. bis 19. Jahrhundert

1919/1920 erwarb das Staatsarchiv Hamburg neben ca. 40.000 Siegeln und einer dazugehörigen Fachbibliothek Urkunden und Wappenbriefe von den Erben des Hamburger Kaufmanns Paul Trummer. Die Sammlung, deren Schwerpunkt auf den Siegeln liegt, entstand Ende des 19./ Anfang des 20. Jahrhunderts.
Da das Interesse Paul Trummers beim käuflichen Erwerb den Siegeln galt, fehlt der Urkundensammlung eine innere Systematik. Die Urkunden stammen aus ganz Deutschland und aus weiten Teilen Europas; u.a. aus England, Spanien, Frankreich, Russland und den Niederlanden. Auch Papsturkunden werden in der Sammlung aufbewahrt.
Bereits beim Erwerb der Urkunden durch das Staatsarchiv Hamburg waren sich die Archivare im Klaren, dass den Urkunden der Zusammenhang zu den Beständen des Staatsarchivs fehlt; die Stadt Hamburg hatte allerdings ein testamentarisch verfügtes Vorkaufsrecht und die Urkunden sollten bei den Siegeln der Siegelsammlung bleiben.
Die Urkunden blieben ein Fremdkörper im Staatsarchiv Hamburg: Bis heute steht die Erschließung der Urkunden aus, der Forschung sind die Urkunden kaum bekannt.
Das Staatsarchiv Hamburg möchte nun in einem Crowdsourcing-Projekt die Provenienz der Urkunden klären und stellt Arbeitsdigitalisate der Urkunden auf Flickr (https://www.flickr.com/photos/staatsarchiv_hamburg/) zur Verfügung. Interessierte sind eingeladen, mit Hilfe der Kommentarfunktion Angaben zu den Urkunden beizusteuern, die sie zu identifizieren helfen. Vorbehaltlich der Klärung rechtlicher Voraussetzungen wird eine Rückführung auf der Grundlage des Provenienzprinzips in Betracht gezogen. Der Sammlungszusammenhang bliebe durch das Staatsarchiv Hamburg dokumentiert.
In einer ersten Phase wurden zunächst 150 Urkunden digitalisiert und online gestellt, die Online-Stellung der übrigen Urkunden ist geplant.

via Archivliste.

13. März 2014
von Wolf Thomas
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Belgien gibt Diplomatenarchiv an Deutschland zurück

"Rund 100 Kisten voller Dokumente aus dem Besitz deutscher Diplomaten in Belgien zwischen 1914 und 1944 kehren nach Deutschland zurück. Das Belgische Staatsarchiv gibt 17 Archivmeter Dokumente, Bücher, Plakate, Fotos und Propagandamaterial an die deutsche Botschaft in Brüssel zurück, wie die Vertretung heute mitteilte.

Das Material war Ende August 1944 bei der Räumung des besetzten Belgiens von der Botschaft in Brüssel, dem Generalkonsulat in Antwerpen und dem Konsulat in Lüttich zurückgelassen worden. Es wurde danach im belgischen Kriegsarchiv und später im Staatsarchiv des Königreiches aufbewahrt.

Ein Teil der Dokumente soll künftig digital im Staatsarchiv lesbar sein. Die Originale werden ins Archiv des deutschen Außenministeriums in Berlin gebracht."
Quelle: ORF, 13.3.2014 (Hinweis via Facebook von TJ)

12. März 2014
von Wolf Thomas
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Fernweiterbildung goes Blog



Der Fachbereich Informationswissenschaften der Fachhochschule Potsdam bietet seit 1999 und 2006 wissenschaftliche Weiterbildungen in den Bereichen Archiv und Bibliotheksmanagement an. Die Fernweiterbildung erfolgt berufsbegleitend und zeichnet sich durch hohe E-Learning-Anteile, dem Prinzip des Blended Learning, aus.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer schließen mit Zertifikaten ab, die zur späteren Erlangung des wissenschaftlichen Grades Bachelor of Arts (B.A.) an der FH Potsdam als Voraussetzung gelten.

Hervorzuheben ist die interdisziplinäre, informationswissenschaftliche Ausbildung, in der neben fachspezifischen Lehrinhalten umfassend und fächerübergreifend zu Themenschwerpunkten aus den Bereichen Archiv, Bibliothek und Information und Dokumentation gelehrt wird.

Ab sofort gewährt das Team der Fernweiterbildung in einem Blog regelmäßig Einblicke hinter die Kulissen seiner Arbeit und berichtet unter anderem über Projekte und Abschlussarbeiten sowie über Teilnahmen an Fachtagungen. Gastbeiträge von Dozierenden, Teilnehmenden und interessierten LeserInnen sind ebenfalls vorgesehen und erwünscht.

Für Anregungen sind wir jederzeit offen und freuen uns auf eine spannende Zeit auf fernweiterbildung.fh-potsdam.de!

Julia Sammler, Projektkoordination Fernweiterbildung Archiv & Masterstudiengang Archivwissenschaft (via Email)

6. März 2014
von Wolf Thomas
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Archiv Galerie im Haus der Kunst, München

Ausstellung 08.03 – 31.12.14

Mit der Archiv Galerie etabliert das Haus der Kunst ein neues Forschungs- und Ausstellungszentrum. Eingerichtet in einem zentral gelegenen Ausstellungsraum des Haus der Kunst, stellt die Archiv Galerie das sichtbare Gedächtnis der wechselvollen Geschichte und des komplexen historischen Prozesses dar, der das Haus der Kunst in seiner heutigen Form hervorgebracht hat und der sich bis in die Gegenwart fortsetzt.
Basis für die Archiv Galerie, die vom Künstler und Kulturwissenschaftler Martin Schmidl gestaltet wurde, sind die Bestände des Historischen Archivs im Haus der Kunst, die 2004 von der Historikerin Sabine Brantl erschlossen wurden. Die ausgewählten Dokumente erzählen von der Entstehung und der Nutzungsgeschichte des Hauses sowie vom Umgang mit seiner Architektur in der Nachkriegszeit. Der Schwerpunkt der getroffenen Auswahl leitet damit thematisch zu der bald anstehenden Sanierung des Gebäudes hin, mit dessen Planung der britische Architekt David Chipperfield beauftragt wurde und dessen Durchführung die Lesbarkeit des historisch belasteten Gebäudes vollständig wiederherstellen wird.
Die Archiv Galerie ist ein Pilotprojekt, das der Erforschung und Vermittlung der historischen Dimension der Gegenwart verpflichtet ist. Mit dem neuen Format soll die allgemein statische Konnotation des Begriffs Archiv sukzessive einer offenen und dynamischen Form zugeführt werden. In Zusammenarbeit mit internationalen Institutionen, Künstlern und Wissenschaftlern sind weitere wechselnde Präsentationen zu verschiedenen thematischen Aspekten geplant. Das interaktive Angebot wird hierfür fortlaufend erweitert.
Die Archiv Galerie ist von der zentralen Mittelhalle im Haus der Kunst frei zugänglich.

Eröffnung am Samstag, 08.03.14 um 12 Uhr

Es sprechen
Okwui Enwezor, Direktor Haus der Kunst
Ulrich Wilmes, Hauptkurator
Sabine Brantl, Historikerin und Kuratorin der Ausstellung

08.03, 15 Uhr
Gespräch "Kein Archiv ohne Draußen"
mit dem Künstler und Kulturwissenschaftler Martin Schmidl und der Historikerin Sabine Brantl
Archive sind Ausdruck von kultureller und gesellschaftlicher Praxis und werden daher von verschiedenen, äußeren Faktoren beeinflusst. "Kein Archiv ohne Draußen" heißt es daher in Jacques Derridas berühmtem Buch "Dem Archiv verschrieben". Ausgehend von dieser Feststellung nehmen Sabine Brantl und Martin Schmidl in einem Gespräch Produktionsbedingungen, Anliegen und Perspektiven der Archiv Galerie in den Blick. Mit dieser etabliert das Haus der Kunst ein neues Format für die Präsentation seines Bestandes an historischen Materialien und ihrer Vermittlung an ein breiteres Publikum. Dabei wird die gestalterische Konzeption der Archiv Galerie ebenso erörtert wie die kuratorische Herangehensweise und der historische Hintergrund. Welche Erkenntnisse vermitteln die ausgewählten Objekte und Dokumente über die Vergangenheit? Und wie beeinflussen sie eine künftige Auseinandersetzung mit der Geschichte des Gebäudes?

Teilnehmer:
Martin Schmidl ist Künstler und Kulturwissenschaftler. Seine vielseitige Auseinandersetzung mit Kunst und Display umfasst u.a. seine kuratorische Arbeit am Projektraum "ausstellungsraum" in Frankfurt, das gestalterische Konzept der internationalen Ausstellung "skulptur projekte münster 07" und die wissenschaftliche Untersuchung der Ausstellungen in der Gedenkstätte des Konzentrationslagers Dachau. Auf Einladung des Haus der Kunst hat er für die Archiv Galerie ein Ensemble aus Museumsdisplay und Einrichtungsgegenständen geschaffen.

Sabine Brantl ist Historikerin. 2004 erarbeitete sie für das Haus der Kunst ein Konzept für den Aufbau des Historischen Archivs, das sie seit 2005 leitet. 2007 wurde ihre Monografie "Haus der Kunst, München. Ein Ort und seine Geschichte im Nationalsozialismus" veröffentlicht, die sich mit der ebenso belasteten wie lange Zeit verdrängten Geschichte des Haus der Kunst auseinandersetzt. Gemeinsam mit Ulrich Wilmes hat sie die Archiv Galerie kuratiert.

08.03, 14.30 – 16.30 Uhr
Workshop für Kinder parallel zum Gespräch; Thema: "Geschichte(n) entdecken und anfassen"

Die Eröffnung findet im Rahmen des Tags der Archive 2014 statt.

Quelle: Homepage Haus der Kunst

5. März 2014
von Wolf Thomas
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Stadtarchivar + Buchhalterin = „Verbotene Liebe“ ?

" ..... Bei Verbotene Liebe wird Sven Waasner (34) hingegen einen Charakter darstellen, der bereits ein ziemlich festgefügtes Leben hat: Den ordnungsliebenden Düsseldorfer Stadtarchivar Michael. ..... Seine Serienfigur sei zwar sehr schüchtern, habe aber einiges in petto, womit er bei einer Dame sehr gut punkten kann, so Sven ganz geheimnisvoll. ...... Der Stadtarchivar und die Buchhalterin - wenn das nicht die scheinbar perfekte Kombi ist! ...."
Quelle: http://www.promiflash.de/sven-waasner-eroberung-auf-die-schuechterne-tour-14022637.html

15. Februar 2014
von Wolf Thomas
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Köln: Stadtarchiv im Rosenmontagszug

" ....Eine Besonderheit wird es bei dem Wagen geben, der sich mit dem Einsturz des Stadtarchivs beschäftigt. Zum ersten Mal wird ein Persiflagewagen nach mehreren Jahren in gleicher Form wieder aufgebaut und erneut am Zug teilnehmen. Bereits vor vier Jahren hieß der Wagen „Aussitzen!” – eine Anspielung auf den Umgang der Behörden mit dem Stadtarchiv-Unglück, die auch heute noch nicht an trauriger Aktualität verloren hat. „Neben dem Raum, den an diesem fünften Jahrestag auch das Gedenken an die Opfer des Unglücks haben soll, wollen wir so innerhalb des Zuges unseren Beitrag zum Umgang mit dieser Katastrophe leisten”, so Zugleiter Christoph Kuckelkorn. "
Quelle: Pressemitteilung Festkomittee Kölner Karneval, 14.2.14

15. Februar 2014
von Wolf Thomas
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Köln: Archiveinsturz – Strafanzeige gegen Rummel und Reinarz

"Die Kölner überparteiliche Bürgerinitiative Köln kann auch anders, kurz: K2A2, erstattete bei der Staatsanwaltschaft Köln Strafanzeige gegen Engelbert Rummel und Walter Reinarz. K2A2 möchte mit seiner Anzeige einer möglichen Verjährung zuvorkommen. Rummel ist geschäftsführender Betriebsleiter der städtischen Gebäudewirtschaft, die Gebäudewirtschaft war Eigentümerin des eingestürzten Gebäudes Historisches Archiv. Reinarz war 2009 für den U-Bahn-Bau verantwortliches Vorstandsmitglied der KVB. Er wurde rund ein Jahr nach der Katastrophe zwar abberufen, erhielt aber weiterhin volle Bezüge...."
Quelle: Blog der Kölner Wählergruppe "Deine Freunde" mit weiterführenden Informationen in Hinblick auf die bevorstehende Verjährung, 14.2.14