ist in einem Presse-Artikel über das digitale Angebot der Wiener Büchereien zu lesen:
Dann habe ich zur Homepage der Wiener Büchereien gewechselt, um mir dort Zeitgenössisches auszuborgen, was ich derzeit allerdings nur bedingt empfehlen kann: Die „virtuelle Bücherei“ ist im Moment noch ein digitaler Ramschladen voll mit billiger Gebrauchsware, die ich noch nie in einer realen Bücherei gesehen habe und dort auch nie zu sehen wünsche. Wer immer diese Lizenzen erworben hat – er muss die Literatur hassen.
Es betrifft natürlich nicht die Wiener Büchereien allein, sondern ist die Entscheidung vieler Bibliothekssysteme, sich für eine Firma zu entscheiden, deren Lizenzpolitik schon auf den ersten Blick bedenklich erscheint. So ist die künstliche
Verknappung der verfügbaren Medien – auch ein digitalisiertes Buch darf nur einmal ausgeliehen werden und ist solange für andere gesperrt, bis es “zurückgegeben” wird – nur als Absurdität
für den Bibliotheksbetrieb und zur Gewinnmaximierung der Lizenzgeber aufzufassen. Dass die Angebote zumeist flachster Mainstream sind, kommt noch dazu. Für die Digibook-Anbieter ists ein doppeltes Geschäft, erstens verdienen sie gut an den Lizenzen und zweitens haben sie nützliche Idioten, die ihnen den Markt bereiten. Mit Öffentlichen Geldern, die anderswo eingespart werden. Beispielsweise bei der Reduktion von Öffnungstagen, um – auf dem Papier – eineinhalb Posten zu “sparen”.