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Bibliothekarische Stimmen. Independent, täglich.

Vier kurze LOD-Links

Hier wieder vier Kurzvorstellungen interessanter Links, diesmal alle aus dem Bereich Linked Open Data (LOD):

Library of Congress kündigt Linked-Data-basiertes ‚bibliographic framework‘ an (deutsche Übersetzung): Für viel Aufsehen hat die Ankündigung der Library of Congress gesorgt, ein ‚bibliographic framework‘ für das digitale Zeitalter zu entwickeln, das auf RDF Linked-Data-Standards setzt. Nun wird es also für all jene Zeit, die Linked Data bisher als vorübergehenden Hype verstanden haben, sich mit den Ideen dahinter auseinanderzusetzen. Die Ankündigung wirft zunächst eine Menge Fragen auf, wie z.B.: Welche Vokabulare/Ontologien werden für die RDF-Repräsentation  bibliographischer Information empfohlen? Wie wird RDA hierfür weiterentwickelt? Auf der Mailingliste Bibframe werden diese und andere Fragen eifrig diskutiert.

Open-Data-Leitfaden für Bibliotheken und verwandte Einrichtungen: Welche Vokabulare, Katalogisierungsregeln und Formate man auch für bibliographische Daten wählt, die offene Lizenzierung der Daten ist für eine geteilte Infrastruktur für bibliographische Daten von größerer Wichtigkeit als die Wahl bestimmter technologischer Standards. Till Kreutzer hat die Fragen und Probleme analysiert, die mit einer Datenfreigabe von Katalogdaten verbunden sind  und Antworten dazu in einem vom hbz herausgegebenen Leitfaden formliert.

schema.org unterstützt RDFa Lite: Anfang Juni hatte die Ankündigung von schema.org durch Google, Bing und Yahoo! für einige Diskussion in der Linked-Data-Community gesorgt. Diese Initiative der drei großen Unternehmen wird zur Entstehung einer Menge strukturierter Daten im Web führen,  setzte allerdings anfangs auf Microdata für die Anreicherung von HTML mit Metadaten, was viele Leute irritierte, existierte doch mit RDFa ein im W3C entwickelt Linked-Data-Standard mit ähnlichen Fähigkeiten. Nun scheinen sich schema.org und Linked-Data-Community zu versöhnen, denn schema.org wird in Zukunft offensichtlich auch den – noch in der Entwicklung befindlichen – Standard RDFa Lite unterstützen.

Eginhardt Scholz‘ Folien zu LOD-Plänen von BVB/KOBV : Im September hat Eginhardt Scholz die Pläne von BVB und KOBV vorgestellt die 22 Millionen Titeldaten beider Verbünde unter offener Lizenz sowohl im MARC-Format als auch als Linked Open Data zu veröffentlichen.  Die Folien können seit einiger Zeit online angeschaut werden.