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29. September 2015
von Lise Rebout
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Yale University I

Yale Digital Collections Center Imaging Lab

Auf dem Westcampus der Yale University befindet sich das Digital Imaging Lab des Yale Digital Collections Center (YDC2). Das Digitalisierungszentrum soll das Know-How der Universität im Bereich digitaler Fotografie ausbauen und innovative, wissenschaftliche Bildgebungsverfahren entwickelen und einführen. Zugleich versteht es sich als Dienstleister für die zu Yale gehörenden Kultureinrichtungen (Yale Peabody Museum, the Yale Center for British Art, the Yale University Art Gallery, Computing and the Arts, the Arts Area Professional Schools) und hat zum Ziel, die Sammlungen der Universität zu dokumentieren. Gemeinfreie Werke werden darüber hinaus für Forschungszwecke weltweit zugänglich gemacht.

Dem kürzlich renovierten Digitalisierungszentrum wurden große Lagerhallen mit Regalen und Glasvitrinen für die Lagerung der zu digitalisierenden Objekte angegliedert.



Die rund 514 m² große Werkstatt bietet beindruckend viel Raum und Flexibilität. Für nahezu jedes denkbare Digitalisierungsszenario steht eine Infrastruktur bereit:



Infinity Wall
- Die Infinity Wall, eine gebogene Wand, bietet die Möglichkeit, Objekte ohne erkennbaren Hintergrund von allen Seiten zu fotografieren, ohne das Objekt selbst bewegen zu müssen.

- Die Digitalisierung von Büchern wird an APT BookScan 2400RA Scan-Robotern der Firma Kirtas Technologies durchgeführt. Für plane Vorlagen steht ein Vakuum Copy-Stand-System mit einer Hasselblad H4D-200MS-Kamera zur Verfügung.

- Der sogenannte Catwalk ist eine an der Decke angebrachte Vorrichtung, die das Ablichten eines übergroßen, flachen Objektes, beispielsweise eines Teppichs, von oben erlaubt.

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The Dome
Per Reflectance Transformation Imaging (RTI) ist es möglich, die Oberflächenstruktur und die Farbe eines Objektes herauszuarbeiten. Dazu wird ein Objekt in einer dafür konstruierten glockenförmigen Vorrichtung (The Dome) platziert, die mit 45 Lampen auf allen Ebenen bestückt ist. Pro Lampe wird ein Bild gemacht, so dass das Objekt jeweils aus einem leicht modifizierten Winkel angestrahlt wird. Alle Bilder werden anschließend von einer Open-Source-Software zusammengesetzt. Der Nutzer hat schließlich die Möglichkeit, den Lichteinfall auf das betrachtete Objekt interaktiv selbst zu steuern und Details auszuleuchten. Die Demonstration zeigt, dass diese Methode beispielsweise Inschriften auf Steinplatten detailreicher und besser lesbar macht als die Aufnahme mit direktem Licht.

3-D-Modell
- 2-D-, 3-D- und Multispektral-Fotografie.
Auf Basis der 3-D-Scans werden Modelle angefertigt, die originalgetreu bemalt und beispielsweise für Ausstellungen genutzt werden.